Predigten, Vorträge, Impulse etc.
Nachhören und Nachlesen
In Sankt Familia wird von vielen Menschen Spannendes ins Gespräch gebracht, Überlegtes und Spontanes diskutiert, Tröstendes ausgesprochen und mit Leidenschaft Theologie betrieben. Was immer wir davon sammeln können, stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.
Predigt Bärbel Meyer --- 07.05.2023 --- Fünfter-Sonntag-der-Osterzeit
Evangelium Joh 14,1-12 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Predigt Pfr. Wilhelm Lohle --- 30.04.2023 --- Vierter-Sonntag-der-Osterzeit
Evangelium nach Joh 10,1-10 In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Predigt Gabriele von Karais --- 23.04.2023 --- Dritter-Sonntag-der-Osterzeit
Evangelium nach Joh 21,1-14 In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natimael aus Kana in Galiliia, die Söhne des Zebediius und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 16.04.2023 --- Zweiter Sonntag der Osterzeit
Der Osterjubel klingt noch nach. Die Christen feiern dieses grundlegende Fest nicht nur ein, zwei oder drei Tage. 50 Tage – von Ostersonntag bis Pfingsten – wird die Osterfreude “verkostet”. 50 Tage lang versuchen wir ausdrücklich, die Kraft dieser Botschaft zu “verstehen”, besser, mit dem Herzen zu erfassen. Diese 50 Tage bezeichnen einen Prozess. Ostern ist nicht banal, nicht selbstverständlich. Ostern stellt die Welt auf den Kopf. Wir erleben, dass alles dem Untergang geweiht ist. Wir glauben, dass dieser Untergang einen “Durchgang” bezeichnet, der von Licht, von Zukunft, von Verherrlichung begleitet ist. Die 50 Osterfesttage, in denen wir jetzt stehen, bezeichnen einen Glaubensprozess, der vielleicht von niemanden so gut bezeugt und verkörpert wird wie vom “ungläubigen Thomas”. “Wenn ich meine Hände nicht in Jesu Seite, wenn ich meine Finger nicht in seine Wunde legen kann, glaube ich nicht!” (Joh 20,25). Thomas will den Finger in die Wunde legen, seine Fragen stellen. Er will sich vergewissern. Ja, wir haben einen “tastendenden Glauben”. Thomas tastet sich über die Wunden an den Auferstandenen heran. Er lebt einen realistischen Glauben. An diesem Sonntag hören wir im Evangelium von seinem Glaubensweg.
Glaubenszeugnis Gabriele von Karais --- 10.04.2023 --- Ostermontag
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 09.04.2023 --- Ostersonntag
Der Osterjubel will sich Bahn brechen. Ungeschmälert. Ohne Einschränkung. Ungebremst.Darf das heute sein? Angesichts der Not unserer Zeit! Angesichts der vielen Kriege, der um sich greifenden Gewalt, der Einschränkungen der Menschenrechte, die wir an so vielen Orten beklagen müssen? Angesichts der Trauer, die so viele Menschen erleben? Jubeln und Feiern – trotz all dem, was in unserer Welt droht und gerade auch geschieht?Ja, gerade deswegen dürfen wir – müssen wir sogar - als glaubende Christen unsere Hoffnung immer wieder selbst bewusst machen, sie in unseren Gottesdiensten feiern, ihre Kraft und Bedeutung für uns neu entdecken und entfalten. Wir dürfen sie auch in die Welt hinausrufen. Die Welt braucht diese Hoffnungszeichen, sie braucht Visionen, von denen man leben kann. Der Glaube an die todesüberwindende Kraft der Liebe Gottes ist ja nicht von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen abhängig. Dieser Glaube berührt uns nicht erst dann, wenn “die Verhältnisse” stimmen. Ganz im Gegenteil: dieser Glaube hat übergreifende Bedeutung. Ja, er selber deutet diese Welt – in einem anderen Licht. Wir leben nicht aus der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit. Der Glaube an die Gegenwart Gottes, an seine Liebe hat gestalterische Kraft. Er ist das letzte Wort über unsere Gesellschaft, auch über unser Leben. Darum lebt die Hoffnung, darum lebt das Leben. Darum siegt die Liebe.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 07.04.2023 --- Karfreitag
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 26.03.2023 --- Fünfter-Fastensonntag
Wir gehen auf Ostern zu – das große Fest der Christenheit. Da feiern wir die Auferstehung Jesu. Und dennoch bleibt immer wieder die Frage, was mit diesem Wort “Auferstehung der Toten” gemeint sein soll. Einfach nur die Rückkehr ins Leben, so als wäre der Tod ausgelöscht? Dieses Verständnis greift zu kurz, wie wir beim Sterben so vieler uns lieber Menschen schmerzlich im Alltag erfahren müssen. Das Evangelium der Auferweckung des Lazarus, das uns an diesem Sonntag im Gottesdienst begegnet, weist auf ein anderes Verständnis hin. Es schenkt uns wesentliche Kernsätze, die helfen, das Leben im Hier und Jetzt richtig zu verstehen. “Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.” (Joh 11). Wir sind auch im Angesicht des Todes zum Leben gerufen – mit der Verheißung auf ein Leben, das Gott schenkt und das “bleibt”. Was das im Einzelnen heißt, bleibt uns entzogen. Es reicht, das Vertrauen auf Gott zu bewahren und so – in der Haltung des Vertrauens - zu leben. Jesus fragt Marta, die Schwester der Marta und des Lazarus: “Glaubst du das?” Diese Frage stellt sich als Lebensfrage an uns. Können wir glauben, in der Liebe Gottes geborgen zu sein und zu bleiben, trotz allem. Wunderbar wer antworten kann wie Marta: “Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes.” Dann schenkt sich uns “ewiges” Leben – schon jetzt.
Fastenpredigt Benjamin Isaak-Krauß --- 19.03.2023
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 19.03.2023 --- Vierter-Fastensonntag
“Womit habe ich das verdient?” Diese Frage quält Menschen oft, die einen schweren Schicksalsschlag beklagen oder die sich mit einer Wendung in ihrem Leben auseinandersetzen müssen, die ihre eigenen Pläne durchkreuzt. Oft taucht dann die Frage nach einer Schuld auf, für die man womöglich von Gott “bestraft” wird. Dann ist man “selber schuld” – an einer Krankheit, an einem Unfall, an einem Leiden. Diese Einstellung ist wohl nicht auszurotten und begegnet uns auch oft in der Bibel. Auch bei den Jüngern. Für sie ist klar: Behinderung, Krankheit, Unglück ist eine Strafe Gottes. Jesus nimmt in dem Evangelium, das wir diesen Sonntag im Gottesdienst hören, ausdrücklich Stellung gegen eine solche Haltung. Natürlich gibt es auch unmittelbare “Tun-Ergehen-Zusammenhänge”. Wer übermäßig Alkohol trinkt, raucht, muss mit entsprechenden körperlichen Folgen rechnen. Aber daraus kann man keinen Automatismus machen. Damit würden wir Gott zu einem kleinlichen Strafrichter machen. Jesus will zu einem Vertrauen zurückführen, das sich auch im Unglück auf Gott richtet. Der Glaube an Gott bewahrt uns nicht vor Unglück und Leid, er bewahrt im Unglück und Leid. Im Vertrauen wird der Blick wieder frei für die Zukunft. Dann stellen wir nicht mehr die Frage: “Warum hat mich dieses Ereignis getroffen?” sondern fragen: “Wohin führt mich diese Erfahrung meines Lebens?” Damit wird der eigene Weg trotz allem wieder frei für meine Zukunft.
Fastenpredigt Prof. Dr. Thomas Schwartz --- 12.03.2023
Predigt Gabriele von Karais --- 12.03.2023 --- Dritter-Fastensonntag
Evangelium nach Joh 4,5- 42 In jener Zeit kam Jesus zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt. Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen! Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her! Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt. Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht. Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, doch keiner sagte: Was suchst du? oder: Was redest du mit ihr? Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen, kehrte zurück in die Stadt und sagte zu den Leuten: Kommt her, seht, da ist ein Mensch, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Christus? Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm. Währenddessen baten ihn seine Jünger: Rabbi, iss! Er aber sagte zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt. Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht? Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden. Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Sieh, ich sage eu ch: Erhebt eure Augen und seht, dass die Felder schon weiß sind zur Ernte! Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, sodass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr euch nicht abgemüht habt; andere haben sich abgemüht und euch ist ihre Mühe zugutegekommen. Aus jener Stadt kamen viele Samariter zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.
Fastenpredigt Dr. Stefan Silber --- 05.03.2023
Predigt Astrid Neugebauer --- 05.03.2023 --- Zweiter-Fastensonntag
Evangelium nach Mt 17,1-9 "In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!"
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 19.02.2023 --- Siebter-Sonntag-im-Jahreskreis
“Wenn dich einer auf die Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin!” (Mt 5, 39). Dieses Wort Jesu aus der Bergpredigt hören wir am Sonntag im Gottesdienst. Es mutet so weltfremd an, dass man sich heute (am Karnevalssonntag) nicht wundern würde, wenn direkt der Narhallamarsch und ein Tusch ertönen würde, der die Leute zum Lachen auffordert. Kann man das wirklich ernst nehmen? Wo kämen wir denn hin, wenn wir das Unrecht einfach hinnehmen würden? Der Aggressor selber wäre ja ermutigt und würde sich noch mehr Unrecht erlauben. “Auge um Auge, Zahn um Zahn” – so funktioniert die Weltpolitik, so leben wir im Alltag. Nur so können wir überleben. Ist Jesus wirklich so weltfremd, dass er das nicht wahrnimmt. Aber: “Auge um Auge...”, führt das nicht dazu, dass schließlich alle blind sind? Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir die alten Konzepte der Gewalt und der scheinbar gerechtfertigten Gegengewalt wirklich glaubwürdig durchbrechen? Wenn wir den ersten Schritt tun und nicht erst auf den, auf die Anderen warten? Wie wäre es, wenn wir, wenn die Christen, wenn ich damit anfange, Zeichen der Versöhnung, Zeichen der Gemeinschaft zu setzen? Gerade da, wo es nicht erwartet wird. In der Ukraine, in Syrien, in Afghanistan, in Israel sehen wir, wie der Kreislauf der Gewalt eskaliert und immer mehr Vernichtung mit sich bringt. Die andere Wange hinhalten – das ist nicht ein Zeichen von Schwäche, von Passivität. So wird aus der Haltung der Gewaltfreiheit der Gewalt eine Alternative gegenübergestellt, die herausfordert – die Person, die dieses Zeichen setzt und die Person, die damit konfrontiert wird. Für Jesus ist diese Sprache Zeichen des angebrochenen Gottesreiches, für das er sogar den ungerechten Tod erleidet. Uns Christen fordert dieses große Wort heraus – in unserem persönlichen Alltag. Und auch in unserem politischen Handeln.
Predigt Jan Uhlenbrock --- 12.02.2023 --- Sechster-Sonntag-im-Jahreskreis
Evangelium nach Mt 5,20-22a.27-28.33-34a.37 "In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht. Eure Rede sei: Ja Ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen."
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 29.01.2023 --- Vierter-Sonntag-im-Jahreskreis
“Selig, die arm sind vor Gott!” Diese großen, umstürzenden Worte hören wir an diesem Sonntag im Gottesdienst. Damit beginnt die Bergpredigt, in der Jesus viele der herkömmlichen Werte ins Gegenteil kehrt. “Selig, die Trauernden. Selig, die keine Gewalt anwenden!” - Wie kann man so leben? Alle Realität scheint dagegen zu stehen. Merken wir Christen noch, wie sehr uns die Worte Jesu in einen Gegensatz zu den bürgerlichen Werten unserer Gesellschaft stellen? Merken wir in unserem privaten Leben noch, welche Kraft, welche Dynamik eine solche Lebenshaltung in uns frei setzen könnte? Spüren wir, wie sehr wir uns entwickeln könnten, wenn wir so leben, wie Jesus es in den Seligpreisungen zeigt? Wir würden lernen, uns selber wertzuschätzen, einfach, weil wir “sind” – und nicht, weil wir “haben”. “Arm sein vor Gott” heißt für mich zunächst, das ich sein darf, wie ich bin. Nicht sein müssen, wie andere mich haben wollen. Nicht den falschen Kriterien, die andere oder ich selbst gesetzt haben, nachlaufen müssen, sondern so sein dürfen, wie Gott mich geschaffen hat. Nicht mehr sein zu müssen, als ich bin – aber auch nicht weniger. Jesus hat diese unglaubliche Freiheit gelebt. Ihm nachfolgen heißt, ihm auch darin ähnlicher zu werden.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 22.01.2023 --- Dritter-Sonntag-im-Jahreskreis
“Kommt her, folgt mir nach!” Viele kennen dieses Wort Jesu, mit dem er einige Menschen anspricht und sie bittet, sich enger mit ihm zu verbinden. Wir hören davon am Sonntag im Gottesdienst. Die Jünger sollen Jesu Lebensgrund kennenlernen. Mehr als äußere Verhaltensweisen kommt es ihm vermutlich auf eine innere Haltung an. “Nachfolge” heißt nicht, irgendein Tun nachzuahmen. Wenn wir uns von der Einladung zur Nachfolge, zur engeren Gemeinschaft mit Jesus und seinem Lebensgrund angesprochen sehen, müssen wir die Haltung Jesu auf unsere Themen übertragen. Das ist ein anspruchsvoller, auch ein kreativer Akt. Jesus beruft die Jünger, “Menschenfischer” zu sein. Er spricht sie also bei dem an, was sie als Fischer kennen. Aber es kommt etwas Neues dazu: das Leben aus der Haltung von Glaube, Hoffnung und Liebe zu leben. Für die Jünger hat sich dadurch vieles verändert. Würde sich auch für uns vieles verändern? Könnten wir den Ruf zur Nachfolge in unseren Alltag einbringen? Könnten wir uns in unserem von Familie, Beruf und Freizeit bestimmten Alltag immer wieder fragen: “Was hätte Jesus jetzt dazu gesagt?" Dann wäre unser Glaube nicht beschränkt auf eine religiöse Sonderwelt am Sonntag oder bei bestimmten Festen, sondern gehörte zu den prägenden Elementen unseres Alltags?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 15.01.2023 --- Zweiter-Sonntag-im-Jahreskreis
“Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.” Das sind Worte, die vielen von uns sehr vertraut und bekannt sind. Wir sprechen sie in jeder Eucharistiefeier kurz vor der Austeilung der Kommunion. Gleichzeitig sind es aber auch Worte, die heute wie aus der Zeit gefallen scheinen. Sie wirken sperrig, fremd, unverständlich. Was aber nicht verstanden, wird ist langweilig. Der spannendste Thriller ist nichtssagend, wenn wir ihn in einer uns unbekannten Sprache sehen. “Das Lamm Gottes” – ein Bild für eine ganz bestimmte Messiaserwartung der Juden. Im Gottesdienst hören wir dieses Glaubensbekenntnis im Evangelium, das Johannes der Täufer ausspricht, wir feiern es und versuchen neu, dieses Glaubensbild in seiner Bedeutung für uns zu verstehen.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 08.01.2023 --- Taufe-des-Herrn-Fest
„In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Mt 3, 13-17
Predigt Pfr. Wilhelm Lohle --- 01.01.2023 --- Neujahr
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 25.12.2022 --- Weihnachten-Hochfest der Geburt des Herrn
“Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf” (Jes 9,1). Kann man die Freudenbotschaft der Weihnacht in schönere Worte fassen? Nicht nur die Menschen, die in der Ukraine im Moment im Dunkel und in der Kälte leben, nicht nur die, die an der Grenze zu Belarus und Polen vergeblich nach Hilfe suchen, nicht nur die, die an ihrem eigenen Lebenssinn zweifeln, nicht nur die, die darauf hoffen, dass es “mehr als alles” geben muss, sollen mit diesen Worten angesprochen und getröstet werden. Allen Menschen auf der ganzen Welt gilt diese unglaubliche Botschaft, die der Evangelist Lukas in diese Worte kleidet: “Euch ist heute der Heiland geboren. Christus ist's, der Herr!” (Lk 2,11). Es sind nicht nur große Worte, die uns in der Weihnachtsbotschaft begegnen. In der Person Jesu haben diese Worte für uns ein Gesicht bekommen. Deshalb hören wir am Weihnachtstag: “Und das Wort ist Fleisch geworden und hat mitten unter uns gewohnt” (Joh 1,14). Die Heilsbotschaft des unbegreiflichen Gottes, ohne den nichts ist, was ist, sagt uns, dass Gott in Jesus von Nazareth ganz nah ist, dass er unser Leben kennt, es begleitet und hält.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 18.12.2022 --- Vierter Adventssonntag
Das unsere Pläne durchkreuzt werden, ist vermutlich für viele von uns Alltagserfahrung. Wie viel nehmen wir uns vor – und wie wenig davon lässt sich oft realisieren. Wir lernen, mit Enttäuschungen umzugehen. Aber das ganze Lebensträume platzen und scheitern, ist – Gott-sei-Dank – nicht so häufig. Dennoch gehört auch das zum Leben. Wie damit umgehen? Im Matthäusevangelium wird uns am Anfang der Weihnachtsgeschichte Josef vorgestellt. Nicht Maria, bei Matthäus ist es Josef, der vor die große Vertrauensfrage gestellt wird. Und er sagt sein JA. Er sagt es anders, als es uns der Evangelist Lukas von Maria überliefert. Josef bleibt der große Schweiger. Von ihm ist uns kein einziges Wort überliefert. Man kann nur ahnen, welche Kämpfe, welche Auseinandersetzungen sich in ihm abgespielt haben. Aber er bleibt “im Vertrauen”. Er lässt zu, was das Leben ihm zumutet. Und er tut es, weil er darin Gottes Gegenwart glaubt. In Josef begegnet uns ein Mann, der absolut vertraut. Josef, einer, der nicht alles selbst in der Hand hat und bestimmt. In der patriarchalen Ordnung seiner Zeit ist diese Haltung gewiss nicht selbstverständlich.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 11.12.2022 --- Dritter Adventssonntag
“Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meines Herzens Tür dir offen ist!” So singen wir in dem sehr bekannten Adventslied “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit” zu Beginn der 5. Strophe. Eine “offene Herzenstür” ist ein wunderbares Bild. Gleichzeitig müssen wir uns immer wieder fragen: Stimmt es denn wirklich, dass wir den “Heiland Jesus Christ” erwarten? Suchen wir nicht mehr die Erfüllung unserer Wünsche und Vorstellungen? So berechtigt das auch sein mag: Advent und Weihnachten weisen uns über unsere eigenen Wünsche hinaus. Das musste auch Johannes der Täufer erfahren, dessen eigene Vorstellungen vom erwarteten Messias total durcheinander gekommen waren. Was er in Jesus erlebt war so ganz anders, als er es sich selber vorgestellt hat. Vielleicht ist es manchmal eine heilsame Verwirrung, die unsere eigenen Bilder durcheinander bringt und uns – unverhofft – auf das Größere öffnet, das wir dann eigentlich so doch nicht erwartet hatten!? Das Leben ist in der Regel der beste Lehrmeister, uns von falschen Glaubensvorstellungen zu befreien.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 27.11.2022 --- Erster Adventssonntag
“Seid wachsam! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde” (Mt 24.43). Dieses Wort aus dem Matthäusevangelium, das wir an diesem Sonntag im Gottesdienst hören, leitet in diesem Jahr die Adventszeit ein. Die Erfahrung, dass wir überrascht werden können, gehört zu den grundlegenden Lebenserfahrungen der letzten Jahre für unsere ganze Gesellschaft. Keiner hat kurze Zeit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie geahnt, welch umwälzende Entwicklung so schnell auf uns zu kommen würde. Genauso hat die Meisten der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit all den schlimmen Konsequenzen überrascht. Und trotz der Jahrzehnte alten Warnungen vor der Klimakatastrophe scheinen wir immer noch nicht zu ahnen, was auf uns zukommen wird. “Seid wachsam!” Man kann dieses Wort des Evangeliums als Mahnung, gar als Drohung hören. Oder als Einladung zur Aufmerksamkeit, um etwas Wesentliches nicht zu verpassen. “Seid wachsam!” Im Evangelium soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir letztlich nicht das Unheil erwarten sondern auf das Heil ausgerichtet sind. Es kommt nicht nur “etwas” auf uns zu, sondern “jemand”: der Heiland, der Erlöser selbst. Und er kommt – nicht erst in unermesslichen Zeiten einer fernen Zukunft, sondern schon jetzt! Auch: mitten hinein in unser Leben, in unseren Alltag. Dieses Heil sollen wir nicht verpassen. Offenbar scheint das Erwartete, das Kommende, der Heiland selbst nicht derart spektakulär zu kommen, dass man es nicht auch übersehen könnte. Das Heil Gottes will sich im Kleinen und Unscheinbaren erweisen, in dem, was ich gerade in diesem Augenblick erlebe. Aufmerksam sein auf den Alltag, auf das Hier und Jetzt – und darin – schon jetzt – Gottes Heil erwarten! Wäre das nicht eine gute Ausrichtung, den Advent zu erleben und die Geburt Jesu zu erwarten!?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 20.11.2022 --- Christkönigssonntag
In den letzten Tagen geht mir immer wieder ein Wort des Apostels Paulus durch den Kopf, das er an die Gemeinde in Korinth geschrieben hat: “Ich will nichts anderes kennen als Jesus Christus und zwar als den Gekreuzigten” (1 Kor 2,1). Jesus kennen wir: als Prediger, als Heiland, als Lehrer... Ihn als Gekreuzigten zu “bewerben”, wäre vermutlich ein schlechter Slogan. Wer will schon zu einem Verlierer gehören, zu einem, der abgelehnt wird. Paulus bekennt sich dagegen ausdrücklich zu ihm “als den Gekreuzigten”. Genau diesen Jesus, den Leidenden und Gekreuzigten, will er “kennen”, sich von ihm beeinflussen und sich von ihm prägen lassen. Was würde eine solche Haltung – im Schwachen und im scheinbar Gescheiterten die Wahrheit Gottes erkennen –, in den Konflikten unserer Zeit bedeuten? In der Auseinandersetzung mit dem Ukraine-Krieg? In der immer wieder betonten Notwendigkeit, den eigenen Lebensstil zu reduzieren – angesichts der Klimakatastrophe. Was würde es bedeuten, wenn wir mehr auf unser Recht verzichten als es einzuklagen? Ist das realistisch? An diesem Sonntag begehen wir den “Christkönigssonntag” – mit einem König, der am Kreuz hängt, der eine Dornenkrone trägt, der ausgepeitscht wird. Vielleicht müssen wir unser eigenes Verständnis von Jesus vielfach noch einmal überprüfen und überdenken. Will ich ihn tatsächlich – wie Paulus – ausdrücklich als “den Gekreuzigten” kennen und folgen? Als Einzelne, als Gemeinde und auch als Gesamtkirche müssen wir da bestimmt noch viel lernen.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 13.11.2022 --- dreiunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Im Gottesdienst an diesem Sonntag hören wir in unseren Kirchen ein gewagtes Wort Jesu: “Wenn ihr von Kriegen und Aufständen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken!” (Lk 21,9). Wie das? Wir sollen nicht erschrecken angesichts des Krieges in der Ukraine? Ruhig bleiben angesichts der Spannungen im Iran, in Äthiopien? Tatsächlich – das gibt es! Eine junge Frau aus Somalia, die als Flüchtling bei uns im Pfarrhaus Zuflucht gefunden hat, erzählt von den täglichen Gewalttaten und Schießereien in ihrer Heimat. Und trotz all der erlebten Schrecken strahlt sie eine Freude und innere Kraft aus, die beeindruckend ist. Sie ist gläubige Muslima. „Lasst euch nicht erschrecken“, das meint nicht, Gewalt und Ungerechtigkeit sind egal. Aber selbst sie haben nicht das letzte Wort. Unzählige Menschen leben so und erleben das. Jesu Wort erinnert daran. Und kann uns in unserer Hoffnung stärken. Und im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit.
Glaubenszeugnis Gabriele von Karais --- 05.11.2022 (Samstag) --- Zweiunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 30.10.2022 --- Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Der kleine Zachäus, ein Zolleintreiber in Jericho, von dem wir an diesem Sonntag im Evangelium hören, ist vielen von uns seit Kindertagen bekannt. Man kann ihn als Symbolfigur für einen Menschen sehen, der seine körperlichen Unzulänglichkeiten durch ein übertriebenes Machtgebahren übertünchen will. Es wird erzählt, dass er in der Begegnung mit Jesus nicht bloßgestellt, nicht ausgeschimpft, nicht bestraft, sondern in seiner eigentlichen Bedürftigkeit erkannt und gewürdigt wird. Diese überraschende Erfahrung hilft ihm zu einem neuen Selbstverständnis und bringt ihn zu einer menschlicheren Lebenshaltung. Ist das nicht ein Modell, das in den vielen Problemen unserer Zeit entscheidende Impulse geben kann? Nicht nur die waffenstarrenden Despoten, die wir an vielen Orten erleben, auch Menschen unserer Umgebung, vermutlich oft auch wir selber, wollen mit einem Imponiergehabe eigene Unsicherheiten übertünchen. Wie würde unsere Welt, wie würde unsere nähere Umgebung, wie würde unser Leben aussehen, wenn es uns gelingen würde, hinter der Maskerade die oft verborgene Sehnsucht nach Zuwendung, nach Anerkennung, nach Ansehen zu erkennen? Jesus hat Zachäus nicht mit Vorwürfen überschüttet, sondern ihm geholfen, sein Gesicht zu wahren und sich selber neu zu verstehen. Das wiederum hat Zachäus geholfen, aus eigenem Antrieb sein Leben zu ändern und sein verkehrtes Verhalten aufzugeben.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 16.10.2022 --- Neunundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
In einer schweren und entscheidenden Situation wusste Mose, dass er seinem Volk nur helfen konnte, indem er betete. Er konnte das Gebet aber nur durchhalten, ihm nur Beständigkeit verleihen, wenn er sich dabei von Aaron und Hur, zwei Männer aus der Gemeinschaft der Israeliten, stützen ließ. Diese Geschichte (Ex 8,12) hören wir an diesem Sonntag als Lesung im Gottesdienst. Für mich ist diese Dreiergemeinschaft von betenden Menschen ein schönes Bild für die Erfahrung, dass man nicht auf Dauer allein ein Glaubender sein kann. Wir brauchen die Anderen, wir brauchen die Glaubensgemeinschaft, wir brauchen die Stärkung durch das (Glaubens-)Gespräch, durch die gemeinsame Feier des Gottesdienstes, durch das Miteinander in der Liturgie. Auch für unser Leben heute in unserer säkularen Welt gilt: Die Glaubenden müssen sich gegenseitig stärken. Keiner kann auf Dauer für sich allein Christ sein. Gut, dass wir jetzt, wo die Corona-Beschränkungen deutlich an Bedeutung verlieren, auch wieder in größerer Zahl miteinander Gottesdienst feiern können. Manch einer wird sich in den vergangenen zwei Jahren daran gewöhnt haben, den Sonntagvormittag auch ohne Gottesdienst zu gestalten. Für eine Zeit wird das gehen. Für eine Zeit musste es gehen. Aber es besteht auch die Gefahr, dass sich verflüchtigt, was einst wichtig und prägend war. Im Evangelium hören wir wie Jesus in einem Gleichnis ein ähnliches Thema aufgreift, wie es uns bei Mose begegnet. Beständigkeit und Ausdauer hilft einer rechtlosen Frau, ihre Not zu wenden. Jesus zeigt damit, dass es Beständigkeit und Ausdauer auch für das Gebet braucht. Das Beten ist der Atem unseres Glaubens. Ohne zu beten würde unser Glaube flach und ziellos. Die Glaubensgemeinschaft, auch die Gemeinschaft im Gottesdienst, kann uns helfen, diese Grundhaltung des Glaubens inmitten der vielfältigen Anforderungen des Alltags immer wieder neu einzuüben und zu pflegen.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 09.10.2022 --- Achtundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
“Dankt für alles, denn das will Gott von euch” (1 Thess 5,19) schreibt Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki. Man könnte fragen, in was für einer Welt Paulus gelebt hat. Soll man etwa für die Unterdrückung durch die Römer danken, für die Ungerechtigkeit im eigenen Land, für die Erfahrung von Krankheit, Not und Elend? Soll man heute danken für die Klimakrise, für den Krieg in der Ukraine, für all das Elend, das uns überall begegnet? Wenn man so vordergründig schaut und fragt, sind die Worte, man solle für alles danken, tatsächlich unsinnig. Aber Paulus versteht sie wohl viel grundsätzlicher: Dankt für euer Leben. Dankt für all die Möglichkeiten, die euch gegeben sind. Dankt, dass ihr von allem lernen könnt, zu vertrauen. Dankt dafür, dass euch alles auf Gottes Wahrheit verweisen will. Dankt, dass ihr so lernen könnt, die Tiefe der Existenz zu erkennen oder zumindest zu erahnen. Ein Gemeindemitglied hat vorgeschlagen, angesichts der zunehmenden Beunruhigung in unserer Welt, auch angesichts der wachsenden Angst vieler Menschen zu reagieren. Wir sollten den Trost, der uns im Evangelium und in der ganzen Bibel immer neu zugesprochen wird, zum bleibenden Motto der Verkündigung machen und ihn auch immer wieder ausdrücklich im Gottesdienst der Gemeinde zusprechen. Wir haben diesen Vorschlag diskutiert und folgendes beschlossen: Wir werden den Entlassruf beim Gottesdienst um einige Worte erweitern. Sie werden ab jetzt bis auf Weiteres am Ende des Gottesdienstes hören: “Gehet hin in Frieden und fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Sie sind eingeladen, auf diesen Zuspruch - wie immer - zu antworten: “Dank sei Gott, dem Herrn!” Vielleicht hilft uns dieser Zusatz, die Grundverkündigung der Frohen Botschaft, Gott “in allem” zu vertrauen, immer mehr mit in unseren Alltag zu nehmen.
Glaubenszeugnis Bärbel Meyer --- 01.10.2022 (Samstag) --- Siebenundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 25.09.2022 --- Sechsundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Der Begriff “der arme Lazarus” ist eine sprichwörtliche Redewendung geworden. Man bezeichnet damit Menschen, die ohne Verschulden in große Not gekommen sind und die einem nur leid tun können. Mittlerweile drohen große Teile unserer Bevölkerung in ein solches Schicksal abzurutschen. Nach allem, was man hört, sind nicht unberechenbare anonyme Mächte und Ereignisse dafür verantwortlich, sondern konkrete Menschen, die die Ungerechtigkeit in unserer Welt befördern. Um es klar zu sagen: Sowohl der russische Präsident Putin, der dabei ist, große Teile der Welt durch seinen Angriffskrieg ins Elend zu stürzen, trägt dafür Verantwortung, aber auch die westlichen Politiker, die immer noch keine anderen Strategien entwickelt haben, als sich die Strukturen des Unrechts und der Gewalt aufdrängen zu lassen. Die wirklich Notleidenden sind wieder einmal die “normalen” Menschen, die mit den Ränkespielen der Mächtigen nichts zu tun haben, aber die Konsequenzen erleiden müssen. Die Auswirkungen des Unrechts auf die einfachen Leute sind so alt, wie die Menschheit selbst. Jesus greift diese Erfahrung in der berührenden Gleichniserzählung vom “armen Lazarus” auf, die wir am Sonntag im Evangelium hören und bedenken werden (Lk 16,19-31). Werden wir ihn verstehen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 18.09.2022 --- Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Wofür lebe ich? Worauf richte ich mein Leben aus? Was ist der Sinn meines eigenen persönlichen Lebens? Im Alltag sind diese Fragen meist nicht von großer Bedeutung oder sie werden durch die Anforderungen des Alltags beantwortet. Im Alltag geht es in der Regel um die kleinen und großen Verpflichtungen, die Familie, Beruf, Lebensunterhalt mit sich bringen. Es gibt aber Zeiten, meist die Krisenzeiten unseres Lebens, in denen das Selbstverständliche nicht mehr selbstverständlich ist, in denen sich die Fragen nach Sinn und Wert neu und dann oft auch schmerzlich stellen. Was gilt noch, wenn es mit uns “zu Ende geht”? Jesus stellt diese Frage in einer Beispielgeschichte ganz überraschend und ungewohnt. Vor allem die Schlussfolgerung kann verstören und lässt Fragen offen: “Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht.” (Lk 16,9). Kann die Frage nach den eigenen Zielvorstellungen eine neue Sichtweise in meine Lebensordnung bringen?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 11.09.2022 --- Vierundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Im Evangelium dieses Sonntags hören wir unglaubliche, berührende Geschichten: das Gleichnis vom verlorenen Sohn (oder vom “barmherzigen Vater”), das Gleichnis von dem einen Schaf, dem der Hirte nachgeht und dafür 99 andere zurück lässt oder das Gleichnis der Frau, die eines ihrer Talente verloren hat und ein Fest feiert, nachdem sie es wiedergefunden hat. Diese Gleichnisse treffen den Kern dessen, was zur Botschaft der Christen gehört und was uns als Kirche ausmacht: sich dem Verlorenen zuwenden, die Hoffnung nicht aufgeben, Barmherzigkeit üben. Welche konkrete Bedeutung kann Barmherzigkeit heute im Alltag einer christlichen Gemeinde haben?
Glaubenszeugnis Christian Kuttenberger --- 10.09.2022 --- Vierundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Glaubenszeugnis Angela Makowski und Birgit Weber --- 04.09.2022 --- Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Wilhelm Lohle --- 28.08.2022 --- Zweiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Wilhelm Lohle --- 21.08.2022 --- Einundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Glaubenszeugnis Bärbel Meyer --- 14.08.2022 --- Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Glaubenszeugnis Gabriele von Karais --- 07.08.2022 --- Neunzehnter Sonntag im Jahreskreis
Predigt Birgit Weber --- 31.07.2022 --- Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 24.07.2022 --- Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 17.07.2022 --- Sechszehnter Sonntag im Jahreskreis
Das Audio der Predigt wird am Montag/Dienstag online gestellt.
In diesen Tagen beginnen viele von uns ihre persönliche Ferien- und Urlaubszeit. Wunderbar, dass sich dann die Möglichkeit eröffnet, neu auf die Grundausrichtung des eigenen Lebens zu schauen. Viele können im Urlaub besser zu Ruhe kommen, besser eigenen Gedanken nachgehen und Gefühle zulassen, für die im Alltag oft zu wenig Raum ist. Warum nicht gerade im Urlaub auch bewusst kleinere (oder größere) Zeiten der Stille, des Nachdenkens, auch des bewussten Gebets zulassen oder auch direkt suchen? Wir brauchen diese Zeiten der Entspannung, der Regeneration, auch der Stille, damit wir das Leben in allen Facetten erleben können.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 10.07.2022 --- Fünfzehnter Sonntag im Jahreskreis
“Wer ist mein Nächster?” Diese Frage eines Schriftgelehrten im Evangelium beantwortet Jesus mit der bekannten Geschichte vom “barmherzigen Samariter”. Theoretisch ist uns völlig klar, dass dem, der unter die Räuber gefallen ist, geholfen werden muss. Praktisch ist es oft schwer, zu erkennen, wie ich im Alltag helfen kann. Je näher uns die Menschen stehen, umso leichter ist es, die Verantwortung für die Anderen wahrzunehmen. Immer, wenn Menschen, die wir kennen, mit denen wir unmittelbar verbunden sind, konkret Not erleben, gibt es eine ausgesprochen große Hilfsbereitschaft. Wie aber ist zu handeln, wenn nicht nur Einzelne betroffen sind, sondern größere Gruppen, ja, wenn ganze Völker “unter die Räuber” gefallen sind? Und was heißt dann, barmherzig zu handeln? Die Globalisierung macht deutlich, dass wir in einer weltweiten Verbindung untereinander stehen. Unser Handeln und Unterlassen hier hat Auswirkungen auf Menschen, die wir gar nicht kennen, denen gegenüber wir aber dennoch verantwortlich sind. Christsein ist nicht nur eine individuelle sondern eine globale Herausforderung. Das führt uns zwar unsere beschränkten Hilfsmöglichkeiten vor Auge. Aber trotzdem ist es entscheidend, dass wir um diese weltweite Vernetzung wissen und sie in unser Denken und Handeln einbeziehen. Weltweite Verantwortung ist nicht erst mit der globalisierten Vernetzung der Weltwirtschaft entstanden. Christen wissen sich der “universalen Liebe” verpflichtet. Der gemeinsame Gottesdienst und das Hören auf Gottes Wort hilft uns, diese universale Dimension unseres Lebens nicht zu vergessen.
Glaubenszeugnis Ulrike Knobbe --- 02.07.2022 (Samstag) --- Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis
Vor einigen Jahren habe ich an einem Exerzitienkurs zum Vater unser teilgenommen. Seitdem ist mir der Gebetsruf: „Dein Reich komme!“ besonders wichtig geworden. Für mich ist es der zentrale Satz des Vaterunser, den wir alle so oft sprechen, leider oft auch etwas gedankenlos.
Warum gerade dieser Satz?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 26.06.2022 --- Dreizehnter Sonntag im Jahreskreis
Der Krieg in der Ukraine beschäftigt uns weiterhin. Und die Frage, wie wir mit Putins Russland umgehen. Mit aller Macht das Unrecht bekämpfen! Auch mit schweren Waffen. - Wie sollte man sonst sinnvoll reagieren können? Tatsächlich: Mich treibt zuerst DIESE Frage um. Wie könnte man SONST reagieren?
Das Unrecht kann man nicht einfach hinnehmen. Aber das Heil mit den Waffen suchen? Daran glaube ich auch nicht. Im Evangelium hören wir heute, wie die Freunde Jesu ihre Gegner voller Zorn mit „Feuer vom Himmel“, vernichten wollen. Jesus weißt sie zurecht: „ Ihr wisst nicht, was ihr da redet“, sagt er. Der Einsatz für das Reich Gottes, für eine gerechte Welt sieht für ihn anders aus.
Es bleibt die Frage nach den Alternativen. Die treibt mich um. Finden wir als Christen nicht auch andere Wege, als nur den gewaltsame Kampf mit den Waffen zu führen? Das ist auch eine Frage nach dem Überleben der Welt.
Glaubenszeugnis Bärbel Meyer --- 25.06.2022 (Samstag) --- Dreizehnter Sonntag im Jahreskreis
Heute haben wir es mit einem verstörenden Evangelium zu tun, das herausfordert und vielleicht sogar zum Widerspruch von unserer Seite führt. Das kann doch nicht wahr sein, was Jesus uns bzw. den Menschen damals zumutet. Auch ich hätte mir ein anderes Evangelium gewünscht, um es auszulegen und darüber zu sprechen. Es ist schwere Kost.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 19.06.2022 --- Zwölfter Sonntag im Jahreskreis
Im Evangelium an diesem Sonntag hören wir die Frage Jesu an seine Jünger: “Für wen halten mich die Leute?” Heute sind wir in unserer Gesellschaft, in unserer Zeit in der Gefahr, dass das Versagen der Kirche den Blick auf Jesus verstellt. Die Menschen fragen nicht mehr nach ihm, nach seiner Botschaft, nach seinem Reden von Gott, weil ihnen die Kirche unglaubwürdig geworden ist.
Nach der ersten Welle der Empörung über die Missbrauchstäter im Priestergewand erfahren wir jetzt immer deutlicher, wie erschreckend wenig Verantwortliche sich um die Opfer gekümmert haben. Viele wussten, was geschah – und ihre Sorge galt der “Heiligkeit der Kirche”, nicht denen, die oftmals für ihr Leben gezeichnet, verletzt und beschädigt waren. Dieses Versagen wird bis in die allerhöchsten Spitzen der katholischen Kirche sichtbar. Ein Verantwortlicher sagte vor kurzem mit großer Betroffenheit: “Wir haben nicht die Opfer im Blick gehabt!” In diesem schlichten Satz wird das ganze Ausmaß des Versagens zusammengefasst. Was sagt uns das für unser christliches Leben?
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 12.06.2022 --- Dreifaltigkeitssonntag
An diesem Sonntag, dem Dreifaltigkeitssonntag, feiern wir die Größe Gottes, der all unser Verstehen übersteigt und der nicht einfach “ein Teil” unserer Weltvorstellung ist. Der “Gott über uns”, der Ursprung von allem, ist auch der “Gott neben uns”, der sich in Jesus Christus zeigt. Und er ist auch der “Gott in uns”, der uns mit seiner Kraft erfüllt und uns zur Liebe befähigt. Ihn nennen wir “Vater, Sohn und Heiliger Geist”, den “dreifaltigen Gott”, von dem wir leben.
Predigt Bischofsvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke --- Pfingstmontag --- 06.06.2022
Pfingstmontag firmte der ehemalige Generalvikar unseres Bistums, Bischofsvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke 23 junge Menschen in Sankt Familia. Er hielt auch die Predigt, die hier nachzuhören ist.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- Pfingsten --- 04./05..06.2022
Wenn man Menschen in Kassel nach dem Inhalt des Pfingstfestes fragt, würden vermutlich sehr viele, wahrscheinlich sogar die meisten, nur auf das traditionelle Stadtfest hinweisen können. Pfingsten als spirituelles Fest ist wohl sehr vielen unbekannt. Weihnachten haben wir das Kind in der Krippe und Ostern den Auferstandenen als Glaubensinhalte. Aber wie sollte man einen “Geist” und sei er noch so heilig, fassen können? Und dennoch ist Pfingsten das Fest, ohne das es die Kirche und die Glaubensverkündigung nicht geben würde.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 7. Sonntag nach Ostern --- 28./29.05.2022
Die Zeit nach Ostern ist eine Art Vorbereitungszeit auf diesen Gottesgeist, der an Pfingsten in den Jüngern voll und ganz sichtbar wird. Wie die Jünger und Jüngerinnen bereiten wir uns als christliche Gemeinde in dieser Zeit zwischen Ostern und Pfingsten darauf vor, voll und ganz “geistfähig” zu werden. Wie sie stehen wir in einem Glaubensprozess, der uns weiterführen will. Die Osterfreude will uns ganz erfassen und unseren Lebensalltag prägen.
Die gemeinsamen Gottesdienste in unserer Glaubensgemeinschaft helfen uns, diesen Glaubensprozess weiterzuführen und uns schließlich selber als Gottes Gesandte in dieser Welt zu verstehen.
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 5. Sonntag nach Ostern (Samstag) --- 14./15.05.2022
„Glaube hat Zukunft! – so hat eine Gemeinde ein Seminar für ein gemeinsamen Wochenende überschrieben. Griffig! Aber es stellt sich schnell die Frage: Stimmt die Überschrift? Müsste es nicht heißen: „Hat Glaube Zukunft?“ – mit einem großen Fragezeichen versehen? Unsere Wahrnehmung scheint doch zu sagen: Nein! Im Gegenteil! Glaube ist doch auf dem Rückzug. Glaube ist nur noch was für Ältere. Mit ähnlichen Fragen musste sich die junge Gemeinde nach dem Tod Jesu auseinandersetzen. Die Apostelgeschichte, aus der wir in diesen Tagen im Gottesdienst hören, erzählt davon ...
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(Predigt am Samstag; am Sonntag feierte Sankt Familia Erstkommunion.)
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 4. Sonntag nach Ostern --- 08.05.2022
Im Evangelium dieses Sonntags hören wir Jesus sagen: “Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir!” (Joh 10,27) Manchen Menschen fällt es heute nicht so leicht, das Bildwort des “Schafes” auf sich gemünzt zu hören. Aber “die Stimme” Jesu zu hören, ist mit einer Verheißung verbunden, die stärkend und gleichzeitig herausfordernd sein kann. Wie aber erkenne ich diese Stimme, damit ich ihr folgen kann?
Vortrag Clemens Ronnefeldt --- Sonntag, 01.05.2022
Clemens Ronnefeldt ist seit 1992 Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes und hat sich intensiv mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt. Er spricht über Hintergründe und Perspektiven.
Einen ähnlichen Vortrag hielt Clemens Ronnefeldt am 2. Mai 2022 online im Youtube-Kanal des Versöhnungsbundes. Dort kann auch seine Präsentation mitverfolgt werden:
Predigt Pfr. Harald Fischer --- 2. Sonntag nach Ostern --- 24.04.2022
Die Osterevangelien erzählen, wie die Jünger und die Jüngerinnen Jesu nach der Katastrophe der Kreuzigung am Karfreitag neuen Mut für ihr Leben finden konnten und wie der Glaube an die Auferweckung Jesu in ihnen gewachsen ist. Diese Erzählungen helfen uns, unseren Glauben zu stärken und eigene Auferstehungserfahrungen in unserem Leben entdecken zu können.
Montags: die Predigt als Audio
Mittlerweile (Stand: 23. April 2022) sind die Corona-Abstandsregeln weitgehend aufgehoben und es ist möglich, die Gottesdienste wieder unbeschränkter persönlich mitzufeiern. Deshalb haben wir beschlossen, sowohl die Verschriftlichung der Predigten als auch die Videoaufnahmen einzustellen.
Wir wollen auch nicht auf Dauer eine Alternative zur persönlichen Mitfeier des Gottesdienstes fördern. Allerdings behalten wir weiterhin die Praxis bei, die es auch schon vor den Corona-Beschränkungen gab: Die Predigten des Sonntagsgottesdienstes werden jeweils im Gottesdienst aufgenommen und dann im Nachhinein, also ab Montag der neuen Woche, hier veröffentlicht.
Unsere Predigtarchive
- die Predigten von Pfarrer Harald Fischer bis Ostern 2022 sind hier dokumentiert ...
- die Glaubenszeugnisse der Leiter/innen von Wortgottesdiensten und Predigten anderer Priester bis Ostern 2022 finden Sie hier ...
- in der "Digitalothek" sehen Sie die bisherigen Predigt-Video-Aufzeichnungen ...
- ältere Predigten hören Sie als Audio in der Mediathek der Katholischen Kirche Kassel ...
- noch ältere Predigten und Vorträge können Sie in unserem Sankt Familia-Archiv nachlesen und nachhören ...