192. Gemeindebrief zum 20./21.01.2024

Liebe Gemeinde!

Motiv "erfüllte Zeit". Foto "Licht und Zeit" von Peter Weidemann, pfarrbriefservice.de
Foto: Peter Weidemann, pfarrbriefservice.de

“Die Zeit ist erfüllt!” (Mk 1, 15) hören wir im Gottesdienst an diesem Sonntag. Es sind die ersten Worte Jesu, die im Markusevangelium überliefert werden.

“Ja”, könnte so manch einer seufzend bestätigen. “Die Zeit ist wirklich ausgefüllt. Und dabei hatte ich für das Neue Jahr so gute Vorsätze!” Aus dem Mund Jesu hören wir aber etwas ganz anderes, auch, wenn es im schnellen Hinhören ähnlich klingt.

Er spricht nicht von “gefüllter Zeit”, wie wir manchmal einen vollen oder gar übervollen Terminkalender kennen. Er spricht von “erfüllter Zeit”.  

In erfüllter Zeit zu leben bringt ein ganz anderes Lebensgefühl. Jeder Verliebte, jede Verliebte weiß sofort, was damit gemeint ist. Jeder, der eine sinnvolle Tätigkeit ausübt, jede, die erfüllende Momente zum Beispiel in der Familie erlebt, kennt den Unterschied zwischen gefüllter und erfüllter Zeit.

“Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe!”, sagt Jesus. Für ihn hängt die erfüllte Zeit mit der Sinnerfahrung zusammen, die aus seiner Gottverbundenheit kommt. Sie verändert das Leben. Es gibt auch so sicher anstrengende und stressige Zeiten. Aber sie laufen nicht ins Leere, nicht in die Sinnlosigkeit. Ein erfülltes Jahr 2024, das wäre wirklich ein Jahr des Heiles. Dass die Gottesbeziehung dazu einen Beitrag leisten könnte, ist wirklich eine gute Nachricht.

 

Die Gottesdienste am 20./21.01.2024
  • Samstag, 20. Januar ist der Vorabendgottesdienst als Eucharistiefeier um 17.00 Uhr.
  • Sonntag, 21. Januar ist Eucharistiefeier um 10.30 Uhr, wieder mit Kindergottesdienst.

 

26.01. (jeden Freitag) > Wächterdienst vor der Synagoge

Wir laden weiterhin ein zum Wächterdienst vor der Synagoge in Kassel, Bremer Straße 3, freitags 16.45 – 18.15 Uhr.

Nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas dreht sich die unselige Spirale von Hass und Gewalt im Nahen Osten weiter. Leidtragende sind wieder einmal die Zivilisten. Da sind die vielen ermordeten israelischen Zivilisten, auf deren Schicksal wir mit Entsetzen und Trauer schauen. Zunehmend geraten auch unschuldige Menschen in Gaza in den Wirbel der Gewalt. Es ist zu befürchten, dass durch den jetzigen Krieg neuer Hass gesät und friedliche Lösungen immer schwerer werden.

Daneben erleben wir in Deutschland, auch in Kassel, dass Juden und Jüdinnen sich zunehmend unsicher und bedroht fühlen und Anfeindungen erleben. Mehrere Kasseler Kirchengemeinden und Institutionen haben sich entschieden, für die nähere Zukunft während des Synagogengottesdienstes am Freitagabend in wechselnder Verantwortung einen “Wächterdienst” zu leisten, vor der Synagoge zu stehen und so Solidarität zu zeigen. Wir wenden uns damit gegen jede Form von Antisemitismus und stellen sicher, dass der Synagogengottesdienst ohne Störung gefeiert werden kann.

Es gibt keine Ansprachen oder Kundgebungen. Setzen Sie ein Zeichen, machen Sie mit. Danke!

 

Erfüllte Zeiten

Im Evangelium am Sonntag hören wir auch, wie Jesus die ersten Jünger einlädt, ihm nachzufolgen. Das sind nicht nur vergangene Worte an Menschen, die wir selber nicht kennen. Die Rede von “erfüllter Zeit” und die Lebensausrichtung auf die Botschaft Jesu stehen in einem Zusammenhang. Die ersten Christen haben diese Erfahrung gemacht. Sich an seiner Botschaft zu orientieren schenkt einen Sinn, schenkt Erfüllung, die wir selber nicht machen können.

Christliche Gemeinden heute, auch wir in Sankt Familia, versuchen, diese Einladung zur Nachfolge für das eigene Leben ernst zu nehmen. Die eigenen Erfahrungen können zeigen, ob wir aus dieser Haltung ebenfalls “erfüllte Zeiten” erleben dürfen. Wir wünschen es uns.

 

Ihr Harald Fischer, Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum dritten Sonntag im Jahreskreis, 21. Januar 2024

 

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Ergebnisse der Wahl zum Pfarrgemeinderat

Am letzten Sonntag waren die Wahlen zum Pfarrgemeinderat. 205 Menschen unserer Gemeinde haben sich an der Wahl beteiligt.

Gewählt wurden: Kathrin Drescher-Mattern, Andreas Gehrke, Martin Pujiula, Lisa Wegener, Christoph Baumanns, Birgitta Schwansee, Klara Martin, Anja Lipschik, Eva Marie Braun, Stefanie Kirchner, Hanna Ruppe und Astrid Neugebauer.

Zur Kooptierung wurden von je 144 Wählern Gyde Botsch und Jaqueline Schwegmann vorgeschlagen.

Auf unserer Homepage finden Sie die Kandidaten und Kandidatinnen mit Bild und weiteren persönlichen Angaben vorgestellt.

Herzlichen Dank, dass Sie gewählt haben!

 

Alles was Odem hat

Mit dem 1. Advent beginnt in der Tradition der Kirche auch das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.

Alles was atmet...” (Ps 150,6)

Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.

Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”

 

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

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