244. Gemeindebrief zum 16.02.2025
Liebe Gemeinde!

“Selig, ihr Armen...” (Lk 6,17) hören wir Jesus an diesem Sonntag im Evangelium sagen. Ich höre bei diesen Worten nicht nur die ermutigende Zusage Jesu an Menschen, die mit ihrem Leben zu kämpfen haben. Ich sehe in einem inneren Bild auch, wie die führenden Politiker angesichts dieser Worte lachen. Eine amerikanische Bischöfin hat vor kurzem in Gegenwart des US-Präsidenten diesen in einem eindrucksvollen Appell um Erbarmen mit den Armen gebeten, die durch seine Politik akut bedroht sind. Er habe noch nie eine so schlechte Predigt und einen so langweiligen Gottesdienst erlebt, soll dieser laut Zeitungsberichten nach dem Gottesdienst geschimpft haben. Wenn wir die Machthaber in Ost und West und die Milliardäre hören, die in diesen Tagen so viel von sich reden machen, kann man sich leicht vorstellen, wie sie auf diese Worte Jesu reagieren. Nicht Mitleid, Barmherzigkeit, Mitgefühl sind angesagt, sondern durch Drohung und Einschüchterung werden die eigenen Interessen durchgesetzt. So ist die Welt.
Ein deutscher Politiker hat mal gesagt: “Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen!” Mag sein. Ich bin überzeugt: Ohne die Bergpredigt auch nicht. Jedenfalls keine gute. “Selig, die ihr jetzt hungert und weint, denn ihr werdet satt werden und auch lachen”, hören wir Jesus sagen. Das ist keine Vertröstung auf ein Jenseits nach dieser Welt. Es ist die Ermutigung, sich jetzt schon für die Menschen einzusetzen. Die Seligpreisungen sind eine Bestätigung für die, die weiter hoffen. Der Mensch ist Ebenbild Gottes und hat Lebensrecht. Jeder. Auch und gerade die, die in den Augen so vieler nichts gelten. Ein jeder darf leben, menschenwürdig. In der Nachfolge Jesu dürfen wir die Seligpreisungen aus der Bergpredigt als Ermutigung verstehen, den Einsatz für die Würde eines jeden Menschen konsequent fortzusetzen. Der Sinn des Lebens liegt nicht darin, Stärke, Reichtum, Macht und Größe zu erreichen. Der Sinn des Lebens ist Hoffen, sich Sehnen, Leben und das sogar auch in Trauer und mit Tränen. Über all das legt Gott seinen Segen.
Die Gottesdienste am 15. und 16.02.2025
Samstag, 15. Februar, 17.00 Uhr ist Vorabendgottesdienst mit Euchariestiefeier.
Sonntag, 16. Februar, 10.30 Uhr ist Euchariestiefeier mit Kindergottesdienst.
20.02. > Gebet mit Gesängen aus Taizé
Donnerstag, 20. Februar, 19.15 Uhr: Gebet mit Gesängen aus Taizé in der Taizé-Kapelle.
22.02. > Neue Jugendgruppe
Neuer Jugendtreff am Samstag, 22. Februar, 14.30–16.30 Uhr, Alfred-Delp-Haus. Kaum hat das Jahr begonnen, fühlt es sich an, als würde die Zeit verfliegen. Umso wichtiger ist es, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen – Gemeinschaft lebt man nur mit euch – deshalb lade ich alle Jugendlichen im Alter von 12-14 Jahren ein. Wir wollen eine gemeinsame Jugendgruppe aufbauen, neue Leute kennenlernen und eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder willkommen und wohl fühlt! Ich freue mich auf euch! Wenn ihr Fragen habt, kommen wollt oder beim nächsten Mal dabei sein möchtet, meldet euch unter daniel.schier@bistum-fulda.de. Euer Diakon Daniel Schier
25.02. > Firmkurs
Dienstag, 25.2. beginnt der Firmkurs zur Vorbereitung auf die Firmung. Wir bitten die Jugendlichen, die beim Infotreffen Interesse gezeigt hatten, sich bis Sonntag, 16.2. anzumelden.
01.03. > Gemeindewanderung
Diesmal hat Klaus Kreiker eine Themenwanderung vorbereitet: Verborgene Schätze im Bergpark Wilhelmshöhe. Auch abseits der Wasserspiele hat der Bergpark Wilhelmshöhe viel zu bieten und überrascht mit seiner besonderen Mischung aus Kunst und Natur. Die Wanderung führt am Aschgraben entlang zum idyllischen Bergsee Asch. Vorbei an der berühmten Löwenburg gibt es im Bergpark noch einige verwunschen liegende, weniger bekannte Kleinarchitekturen wie die Eremitage des Sokrates, die Plutogrotte, den Merkurtempel, das Grabmal des Vergil und die Cestiuspyramide zu entdecken. Begleitet mit spannenden Geschichten endet die leicht begehbare Wanderung an der Haltestelle Druseltal.
Ausgangspunkt für die Wanderung ist um 10.00 Uhr an der Endhaltestelle der Linie 4 im Druseltal.
Anreise mit dem ÖPNV: Linie 52 (Abfahrt 09.32 Uhr St. Familia; Ankunft 09.51 Uhr Druseltal). Linie 4 (Abfahrt 09.27 Uhr Königsplatz; Ankunft 09.57 Uhr Druseltal). Für die Einkehr ist das "Chalet an der Löwenburg" gegen 12.00 Uhr vorgesehen.
SonntagsEssen
Seit vielen Jahren lädt unsere Gemeinde am letzten Sonntag im Monat materiell bedürftige Menschen zu einem Essen, dem sogenannten SonntagsEssen ein. Dabei ist es uns wichtig, diese Einladung nicht nur als materielle Speisung zu verstehen, sondern den Gästen auch Wertschätzung und Respekt erfahrbar zu machen. Dementsprechend wird der Saal des Alfred-Delp-Hauses im Vorfeld ansprechend gestaltet und die Gäste werden wie in einem Lokal an den Tischen bedient. Nach dem Essen, bei dem es jedes Mal einen guten Eintopf mit Fleisch- und Wurstbeilage gibt, wird auch Kaffee und Kuchen serviert.
Aus vielen Rückmeldungen wissen wir, dass die Gäste diese Einladungen sehr schätzen, nicht nur als willkommene Möglichkeit, den eigenen Haushalt am Monatsende zu entlasten, sondern auch, anderen Menschen begegnen zu können und so Gemeinschaft zu erleben. Für das SonntagsEssen brauchen wir noch Menschen, die diese Arbeit unterstützen wollen. Dazu sollte man wenigstens vier- bis fünfmal im Jahr sonntags von 12.00 bis ca. 16.00 Uhr zur Verfügung stehen und mithelfen. Interessenten können sich im Pfarrbüro, bei Pfarrer Harald Fischer oder bei Astrid Neugebauer (Neugebauer.Astrid@web.de) näher informieren.
Chorprojekt zur Passion: Das Weizenkorn muss sterben
Ein Chorprojekt zur Passion. Der Projektchor wird den Passionsgottesdienst am Karfreitag in besonderer Weise mitgestalten. Dafür wird die Passionserzählung chormusikalisch in vielfältiger Weise ausgestaltet. Lieder und Chorsätze, Stille und Klang, Sprache und Töne ergründen auf je eigene Weise die Spur des mitleidenden Gottes und werden mit der Passionslesung verknüpft. Menschen, die sich mit mehrstimmigen Liedern und Chorsätzen, Sprechstücken, Körper-, Atem- und Stimmübungen auf einen gemeinsamen Weg durch die Passionszeit machen wollen und den Karfreitagsgottesdienst singend mitgestalten möchten, sind herzlich eingeladen, sich zu melden (siehe unten).
Die Passionszeit zeigt uns wie keine andere Zeit die Wirklichkeit von Elend und Not, die uns umgibt, in der wir oft auch selbst leben und in die wir verwickelt sind. Und sie erzählt von der Wirkung dessen, was gesät wird. Gibt es eine Antwort auf Verleugnung und Verleumdung, auf Lüge, Hass, Gewalt und Tod? Welche Saat wächst - in uns und um uns - und wo und wie finden wir in unserer Lebenswirklichkeit das Samenkorn, das im Sterben das Leben weckt? Jesus von Nazareth, Samenkorn der Liebe Gottes auf dem elenden Weg zum Kreuz zu begleiten, ist ein schwerer Weg, doch es ist der eine Weg, der uns verstehen und begreifen lassen kann, dass sich die Liebe im Kreuz aussät.
Termine: Mittwoch, 5. März, Montag, 17. März, Freitag, 21. März, Mittwoch, 26. März, Mittwoch, 2. April, Freitag, 4. April oder Montag, 7. April, Dienstag, 8. April, Montag, 14. April, Mittwoch, 16. April, Karfreitagsgottesdienst (+ evtl. Gründonnerstagsgottesdienst), jeweils: 19.30-21.00 Uhr, im Alfred-Delp-Haus.
Anmeldungen: Bitte bis zum 2. März 2025 im Pfarrbüro St. Familia (pfarrbuero@st-familia-kassel.de).
Leitung: Merle Clasen.
23.02. > Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025
Zur kommenden Bundestagswahl hat der Pfarrgemeinderat von Sankt Familia “Wahlprüfsteine” formuliert, die zur eigenen Entscheidungsfindung anregen sollen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.
Die Bundestagswahl 2025 findet in einer Zeit zahlreicher nationaler und internationaler Umbrüche und Krisen statt. Auf diese Herausforderungen gibt es legitime unterschiedliche Möglichkeiten, politisch zu reagieren. Für Christen ist das christliche Menschenbild, wie es auch im Grundgesetz formuliert ist, Ausgangspunkt und Ziel jedes politischen Handelns: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Parteien müssen sich in ihren politischen Zielen und Wahlversprechen daran messen lassen.
Für uns als Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Sankt Familia gelten folgende Wahlprüfsteine bei der Bewertung der Parteien:
- Der Einsatz für die Würde des menschlichen Lebens muss sich in der Bereitschaft für ein Mehr an Gerechtigkeit vor allem für die Marginalisierten und Vernachlässigten messen lassen. Dabei geht es nicht nur um die Würde des deutschen Menschen. Alle Menschen haben gleiche Würde, die zu achten ist.
- Das Grundrecht auf Asyl darf nicht angetastet werden. Menschen, die in ihrer Heimat Verfolgung, Krieg und menschenrechtswidrige Lebenssituationen erleben, dürfen nicht abgeschoben und ihrem Schicksal überlassen werden.
- Konflikte müssen auch zukünftig zivil gelöst werden. Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine müssen verstärkt diplomatische Lösungen statt einer Intensivierung der militärischen Mittel gesucht werden.
- Die Klimakrise bedroht die Menschheit im globalen Maßstab. Es müssen sofort, priorisiert und umfassend alle Möglichkeiten zur Lösung der menschengemachten Probleme eingesetzt werden.
Uns ist bewusst, dass es unterschiedliche Lösungsansätze gibt, die riesigen aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich sind die Bemühungen aller demokratischen Parteien zu würdigen, wenn es auch deutliche Unterschiede in ihrer Bewertung gibt. Wir meinen aber, dass sich die AfD aus dem demokratischen Diskurs entfernt hat und für Christen nicht wählbar ist.
Pfarrgemeinderat Sankt Familia, Kassel, Januar 2025
Jesu Nachfolge bedeutet Verständnis und Barmherzigkeit zeigen
Manche, die im Wettbewerb der Erfolgreichen scheinbar nicht mithalten können, sehen ihr Leben als nutzlos an. Die Botschaft Jesu Christi, den wir als Gescheiterten und Gekreuzigten kennen, sagt das Gegenteil: die Währung seines Lebens ist Verständnis, Barmherzigkeit, Vertrauen und Hoffnung. Ihm nachzufolgen, heißt auch, sich an diesen Haltungen auszurichten, selbst dann, wenn das naiv und erfolglos zu sein scheint.
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 16. Februar 2025, 6. Sonntag im Jahreskreis
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Erinnerungsbuch

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.