Kundgebung zum internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. 1. 2025

Montag, 27. Januar 2025, 17.00 – 19.00 Uhr, Demonstration zum internationalen Holocaust-Gedenktag
Beginn: Rainer-Dierichs-Platz vor dem Hauptbahnhof. Ab ca. 17.30 Uhr Demonstrationszug und ggf. Menschenkette in die Schillerstraße 16., Arnold-Bode-Schule.
Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten sowjetische Truppen das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Allein dort wurden mehr als eine Milllion Menschen ermordet. Dieser Tag der Befreiung wird international als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ begangen. Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Auch aus Kassel, ganz Nordhessen und dem gesamten weiteren Regierungsbezirk wurden etwa 2500 jüdische Frauen, Männer und Kinder zu Opfern des nationalsozialistischen Völkermordes. Sie wurden isoliert und geächtet, gequält und aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. Von dem Kasseler Hauptbahnhof aus wurden sie in Ghettos und in Vernichtungslager deportiert: am 9. Dezember 1941 nach Riga, am 1. Juni 1942 nach Majdanek, am 7. September 1942 nach Theresienstadt.
Am Montag, 27. Januar 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung der Opfer des Holocaust, stehen wir hier vor dem Kasseler Hauptbahnhof, einem der Schauplätze des Holocaust auch in unserer Stadt.
Wir gedenken jeder und jedem einzelnen dieser Menschen. Wir gedenken der insgesamt etwa 6 Millionen Ermordeten wie auch der wenigen Überlebenden. Doch anders als bei ähnlichen Gedenkveranstaltungen in Kassel möchten wir diesmal nicht nur das Fehlen der Ermordeten beklagen und ihnen symbolisch auf ihrem Weg in Leid und Tod hinterherschauen. Wir wollen die Richtung ändern und sie heimholen in die Stadt und in die Gesellschaft, aus der die Mörder und Plünderer sie rissen.
Orte und Ablauf: Beginn der Versammlung um 17.00 Uhr auf dem Rainer-Dierichs-Platz vor dem Hauptbahnhof. Einführende Worte zum Ablauf, zwei Redebeiträge: Bischöfin der EKKW Prof. Dr. Beate Hoffmann und vom Veranstalter.
Ab 17.35 Uhr bildet sich aus der Versammlung eine Menschenkette auf den Bürgersteigen entlang des blauen Bandes (Weg der Deportierten) vom Bahnhofsvorplatz über Werner-Hilpert-Straße, Erzbergerstraße in die Schillerstraße 16 bis auf den Schulhof der Arnold-Bode-Schule. Die Menschenkette ist bis ca. 18 Uhr gebildet. Autoverkehr soll möglichst nicht behindert werden. Zum Auftakt auf dem Bahnhofsvorplatz teilen die Veranstalter Schilder aus mit den Namen und dem Alter der Deportierten. Die Teilnehmer tragen die Namensschilder während der Dauer der Demonstration mit sich, geben sie nach Abschluss an der Arnold-Bode-Schule wieder an die Veranstalter zurück.
Ab ca. 18.10 Uhr begeben sich die Teilnehmer der Menschenkette vom Bahnhof aus entlang des blauen Bandes zur Abschlusskundgebung zum Schulhof der Bode-Schule in der Schillerstraße 16. Abschluss hier beginnt ca. 18.35 Uhr. Grußwort vom Kasseler Oberbürgermeister Sven Schoeller, kurze Ansprache vom Schulleiter der Bode-Schule, Udo Hauser, und Schluss der Veranstaltung (Einsammeln der Namensschilder) spätestens bis 19.45 Uhr.
Initiatoren: Sabine Wilms, Dr. Eva Schulz-Jander, Dr. Tibor Pezsa.