198. Gemeindebrief zum 03.03.2024

Liebe Gemeinde!

Bild: Giotto, Tempelreinigung. Wikipedia
Bild: Giotto, Tempelreinigung. Wikipedia

Wir kennen Jesus als liebevollen, sanftmütigen, zugewandten Menschen, der tröstet, aufrichtet, unterstützt. Dass er auch eine energische, kraftvolle, aggressive Seite hat, überrascht viele. Aber er kann zupacken, harte Worte sagen, Unrecht aufdecken und benennen. Im Evangelium dieses Sonntags hören wir von der Tempelreinigung: Jesus treibt Händler und Geschäftsleute aus dem Tempel und protestiert so gegen die Veräußerlichung und Kommerzialisierung des Glaubens.

Wir dürfen uns diesen Konflikt wohl eher als eine Symbolhandlung an einer Ecke des Tempels vorstellen, die aber ein großes Aufsehen erregt hat. Der Ärger war so groß, dass laut dem Lukasevangelium danach die Verantwortlichen beschlossen, ihn unschädlich zu machen und zu töten. Jesus hat gesellschaftliche Konflikte nicht gescheut. Der Glaube hat Konsequenzen, auch im Alltag, auch im gesellschaftlichen Leben.

In einer ähnlichen Linie sehe ich das deutliche Zeichen der deutschen Bischöfe, die bei der letzten Bischofskonferenz unmissverständlich deutlich gemacht haben, dass die Positionen der AFD mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind. Rassismus und menschenverachtende Positionen z.B. gegen Menschen mit Behinderungen muss entschiedener Widerstand begegnen. Christen können weder Mitglied der AFD sein noch diese Partei wählen. Das ist nicht zunächst die Absage an eine politische Partei sondern an die Positionen, die diese Partei vertritt.

In unserer Gemeinde gibt es in den kommenden Wochen zahlreiche Angebote, die helfen sollen, die Fastenzeit auch geistlich zu gestalten. Eine Aufstellung aller Angebote in der Fastenzeit finden Sie hier ...

Die nächsten Veranstaltungen:
  • 03.03. > Fastenpredigt von Dr. Christiane Florin
  • 06.03. > Vortragsreihe: Ein Buch mit sieben Siegeln? Einführung in das Verständnis der Evangelien. Otmar Leibold.
    6. März und 13. März 2024 jeweils 19.30 bis 21.00 Uhr im Alfred-Delp-Haus)

 

Die Gottesdienste am 02./03.03.2024
  • An diesem Sonntag, dem ersten im Monat, wird der Vorabendgottesdienst am Samstag, 02. März um 17.00 Uhr wieder als Wortgottesdienst mit Kommunionfeier gestaltet. Die Leitung liegt bei Astrid Neugebauer von Karais und Birgit Weber.
  • Sonntag, 03. März ist Familiengottesdienst mit Combo. In diesem Gottesdienst werden auch die Erstkommunionkinder der Gemeinde vorgestellt.

 

Unser Altarkreuz in der Fastenzeit 2024
Fastenkreuz Sankt Familia 2024 von Claudia Blume. Foto: privat
Fastenkreuz 2024 von Claudia Blume. Foto: privat

Wir verhüllen in Sankt Familia seit vielen Jahren in der Fastenzeit unser Altarkreuz, oft auch auf künstlerische Weise oder wir gestalten den Altarraum in besonderer Art. Damit wird das Besondere dieser heiligen 40 Tage hervorgehoben.

In diesem Jahr hat unser Gemeindemitglied Claudia Blume, eine Künstlerin, die mit Holz arbeitet, unser Kreuz auf eigene Weise verhüllt und auch den Altarraum gestaltet.

Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Gedanken zu dieser künstlerischen und theologischen Gestaltung unserer Kirche mitteilen.

Am vierten Fastensonntag (9./10. März) wird Pfarrer Fischer im Gottesdienst auf die Kreuzverhüllung eingehen. Am Sonntag, 10. März, wird auch die Künstlerin nach dem Gottesdienst zum Gespräch anwesend sein.

 

02.03. > Gemeindewanderung

Samstag, 2. März findet die nächste Gemeindewanderung statt. Alle sind herzlich eingeladen - auch mit Bekannten und Freunden/innen.

  • Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz des Hafens Sandershausen (Spiekershäuser Straße).
    Mit dem ÖPNV zu erreichen ab Königsplatz/Mauerstraße Linie 52 um 9:26 bis zur Haltestelle Niestetal-Sandershausen, Spiekershäuser Straße und weiter zu Fuß über die Spiekershäuser Straße bis zum Parkplatz am Ortsende in Richtung Spiekershausen.
  • Wir wandern zum Beginn des Schmugglerpfades am Umspannwerk Sandershausen vorbei, wandern dann den Schmugglerpfad in Richtung Landwehrhagen. Wechseln dann auf den Studentenpfad und kommen dann in Spiekershausen an.
  • Die Strecke führt zumeist auf gut begehbaren Waldwegen und teilweise auch auf befestigten Straßen. Festes Schuhwerk ist daher angeraten.
  • In Spiekershausen besteht die Möglichkeit zur Einkehr im Restaurant Fuldagarten.
  • Im Anschluss laufen wir auf dem kombinierten Rad-/Fußweg parallel zur Fulda zurück nach Sandershausen (Parkplatz am Hafen).
  • Die Strecke ist ca 10 Km lang und in drei Stunden gut zu gehen (reine Gehzeit ohne Einkehr).
  • Leitung: Marc Tietz

 

Vorausblick auf Gemeindeveranstaltungen 2024

 

Wunden verbinden – Hirtenwort von Bischof Dr. Michael Gerber zur Fastenzeit 2024

In seinem Hirtenwort zur Fastenzeit 2024 nutzt Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber den Vorgang der Rebveredelung aus dem Weinbau als Gleichnis. Er geht der Frage nach: Wie kann uns der Glaube angesichts der Herausforderungen im Hier und Heute eine Hilfe und Orientierung sein?

  

Digitale Glaubensgespräche mit dem Bischof

Im Anschluss an sein Hirtenwort lädt Bischof Dr. Michael Gerber zu drei geistlichen Gesprächsabenden im digitalen Format ein.

Zu drei verschiedenen Aspekten aus dem Hirtenwort ist jeweils eine Person eingeladen, die aus ihrem Erfahrungskontext einen Impuls dazu gibt.

Im Anschluss daran ist Gelegenheit, sich im Geistlichen Gespräch in Kleingruppen über den Impuls und die eigenen Erfahrungen in Resonanz dazu auszutauschen.

 

08.03. (jeden Freitag) > Wächterdienst vor der Synagoge

Wir laden weiterhin ein zum Wächterdienst vor der Synagoge in Kassel, Bremer Straße 3, freitags 16.45 – 18.15 Uhr.

Nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas dreht sich die unselige Spirale von Hass und Gewalt im Nahen Osten weiter. Leidtragende sind wieder einmal die Zivilisten. Da sind die vielen ermordeten israelischen Zivilisten, auf deren Schicksal wir mit Entsetzen und Trauer schauen. Zunehmend geraten auch unschuldige Menschen in Gaza in den Wirbel der Gewalt. Es ist zu befürchten, dass durch den jetzigen Krieg neuer Hass gesät und friedliche Lösungen immer schwerer werden.

Daneben erleben wir in Deutschland, auch in Kassel, dass Juden und Jüdinnen sich zunehmend unsicher und bedroht fühlen und Anfeindungen erleben. Mehrere Kasseler Kirchengemeinden und Institutionen haben sich entschieden, für die nähere Zukunft während des Synagogengottesdienstes am Freitagabend in wechselnder Verantwortung einen “Wächterdienst” zu leisten, vor der Synagoge zu stehen und so Solidarität zu zeigen. Wir wenden uns damit gegen jede Form von Antisemitismus und stellen sicher, dass der Synagogengottesdienst ohne Störung gefeiert werden kann.

Es gibt keine Ansprachen oder Kundgebungen. Setzen Sie ein Zeichen, machen Sie mit. Danke!

 

11.03. > Gewaltfreie Kommunikation

Montag, den 11. März, 18.30 – 20.30 Uhr, Alfred-Delp-Haus: Gewaltfreie Kommunikation mit Irmi Aumeier.

An diesem Abend werden wir uns mit Hoffnung und Furcht beschäftigen. Die acht weltlichen Belange bieten eine gute Möglichkeit zur Selbsterforschung: Hoffnung auf Vergnügen, Angst vor Schmerz. Hoffnung auf Gewinn, Angst vor Verlust. Hoffnung auf Ruhm, Angst vor Bedeutungslosigkeit. Hoffnung auf Lob, Angst vor Kritik.

Es ist oft befreiend, wenn wir ein Gefühl, eine Hoffnung oder eine Angst benennen können. Das hilft uns, in einer angemessenen Weise zu handeln und uns darum zu kümmern. Dabei stützen wir uns auf die wunderbare Methode von Marshall B. Rosenberg, die uns befähigt, Klarheit zu gewinnen und Mitgefühl für uns selbst und andere zu stärken.

Mit Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen begleiten wir uns in einem wohlwollenden Prozess. Je mehr Klarheit in uns ist, umso mehr können wir loslassen und unser Herz für inneren Frieden und Gelassenheit öffnen.

 

Zwischen Hoffnung und Enttäuschung

Manchmal geht es auch in uns zu wie in einer Markthalle: Wir werden hin- und hergetrieben zwischen Hoffnung und Enttäuschung und wissen nicht ein noch aus vor lauter Sorgen, Angst und Not. Wie schön, wenn es Frieden gäbe: auch in uns selbst, anstelle der Zerrissenheit, die oft so plagt. Ob es helfen kann, sich in solchen Situationen auf Gott auszurichten? Ihn zu bitten, Frieden zu schenken inmitten aller Unruhe? Manches muss man wohl manchmal aushalten, bei anderem kann es wirklich helfen, sich selber zu erlauben, zuzulassen, loszulassen. Und immer hilft es, sich bewusst zu machen: Gott ist bei mir.

 

Ihr Harald Fischer, Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum dritten Sonntag in der Fastenzeit, 3. März 2024

 

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Alles was Odem hat

Mit dem 1. Advent beginnt in der Tradition der Kirche auch das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.

Alles was atmet...” (Ps 150,6)

Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.

Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”

 

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

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