112. Gemeindebrief zu Gründonnerstag/Karfreitag, 14./15. April 2022

Liebe Gemeinde!

Mit dem Palmsonntag haben wir die Heilige Woche begonnen – heilig, weil wir in diesen Tagen die großen Erlösungsgeheimnisse unseres Glaubens feiern. Leben und Tod, Schmerz und Freude gehören untrennbar zum Leben. Aber die Dunkelheit, Versagen und Leid haben nicht das letzte Wort. Auch, wenn wir uns das als großes Hoffnungswort immer neu zusagen dürfen: die Welt, unser Leben ist immer wieder auch von dem großen Schmerz geprägt. Menschen, die gerade mit diesen Erfahrungen konfrontiert sind, erleben sie auch immer wieder als die großen Fragezeichen, ob der Hoffnungsentwurf, den wir im christlichen Glauben feiern, auch wirklich eingelöst werden kann.

 

Die Feier der Heiligen Woche
Isenheimer Altar (Ausschnitt) von Matthias Grünewald. Foto: Wikepedia

Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag helfen uns, diese großen “Fragezeichen” an den Lebenssinn im Glauben zu formulieren und sie in der Liturgie vor Gott zu tragen.

 

Gründonnerstag: das letzte Abendmahl

Gründonnerstag, 14. April, ist um 19.30 Uhr die Feier des Letzten Abendmahles Jesu, das die Kirche als Einsetzung der Eucharistie deutet. Im gemeinschaftlichen Mahl feiern wir die Gegenwart Jesu. Die Fußwaschung erinnert an das Liebesgebot Jesu, das die Christen untereinander verbindet.

Gründonnerstag: Nachtanbetung

Im Anschluss an die Liturgie zum Gründonnerstag ist die Möglichkeit zur Nachtanbetung gegeben: In der Zeit bis 22 Uhr in der Kirche. Dann werden wir die Eucharistie von der Kirche in die Taizekapelle übertragen und bitten darum, dass jeweils zwei Personen eine Stunde der Einladung Jesu “Wachet und betet” Folge zu leisten. In der Kirche liegt unter der Orgelempore eine Liste aus, in der sich jeweils mindestens zwei Personen eintragen, die dann eine volle Stunde in der Taizekapelle Nachtwache halten. Diese endet morgens um 8 Uhr.

 

Karfreitag

Karfreitag, 15. April sind Sie um 10 Uhr zum Kreuzweg in die Kirche eingeladen. Um 15 Uhr feiern wir die Liturgie vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus. Zur Kreuzverehrung in diesem Gottesdienst können Sie sehr gerne Blumen mitbringen, die auf dem Kreuz als Zeichen der Trauer abgelegt werden können. In den letzten Jahren haben viele auch Steine genommen und Sie auf das Kreuz gelegt – als Zeichen für manch bleibenden Schmerz, der immer wieder auch lebensbestimmend ist. Für die Kinder gibt es parallel einen Kindergottesdienst im Alfred-Delp-Haus.

 

Karsamstag

Karsamstag ist der Tag der Trauer und der Stille. Es ist der einzige Tag im Jahreskreis, an dem die Kirche keine Liturgie feiert und alles zur Ruhe kommt.

 

Osternacht: 22:00 Uhr und 5:00 Uhr

Aufgrund der Corona-Pandemie feiern wir auch in diesem Jahr die Osternacht zwei Mal, um so für alle die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen und trotzdem Abstände einzuhalten. Die erste Feier der Osternacht ist am Vorabend zu Ostern um 22 Uhr, die zweite am Ostermorgen um 5 Uhr. Wir beginnen jeweils im Pfarrgarten mit der Segnung des Osterfeuers. Das Osterfrühstück wird auch dieses Jahr aufgrund der Corona-Situation noch einmal entfallen.

Ostersonntag und Ostermontag

Am Ostersonntag und Ostermontag sind die Festgottesdienste wie immer jeweils um 10.30 Uhr.

 

Aktuelle Corona-Regeln

Viele der bisherigen Corona-Bestimmungen sind aufgehoben. Wir haben für die Mitfeier der Gottesdienste in unserer Kirche aber aus Sicherheitsgründen die Maskenpflicht beibehalten. Wir bitten Sie deshalb, beim Gottesdienst weiterhin die Masken zu tragen. Mit den Abstandsregeln verfahren wir folgendermaßen: In den Seitenschiffen und im vorderen Teil der Kirche ist die Abstandsregel aufgehoben. Sie haben dort wieder die freie Platzwahl. Im hinteren Drittel der Kirche zeichnen wir weiterhin konkrete Sitzplätze aus und blockieren einige, so dass diejenigen, die das wünschen, mit Abstand sitzen können. Außerdem bleiben die Stühle vorläufig noch in unserer Kirche stehen. Sie können diese ebenfalls nutzen, wenn Sie mit Abstand zu den Gottesdienstmitfeiernden sitzen möchten.

Unabhängig von den anstehenden neuen gesetzlichen Regelungen appellieren wir an Ihre Eigenverantwortung und hoffen, dass Sie weiterhin auf sich und andere achten. So wird es hoffentlich möglich sein, mit einem guten Gefühl Gottesdienste zukünftig auch wieder in größeren Gruppen feiern zu können.

 

Zeichen seiner Gegenwart

Am Gründonnerstag erinnern wir uns des Letzten Abendmahles, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. In den Evangelien wird überliefert, dass er seine Jünger beauftragt hat, dies “zu seinem Gedächtnis” auch weiterhin zu tun. Jedes Mal, wenn wir Eucharistie feiern, setzen wir diese Stunde und das Leben Jesu, ja, ihn selber “gegenwärtig”. Welches Geschenk, dass Brot und Wein, Alltagsnahrungsmittel seiner Zeit, uns heute dieses große Zeichen sind. Neben der Eucharistie, dem gemeinschaftlichen Brotbrechen in seinem Namen ist uns die Fußwaschung, also Zeichen der Liebe zu den Anderen, das Zeichen seiner Gegenwart. Wie schön, dass wir diese ermutigenden Zeichen auch in den schweren Zeiten der Gegenwart einander schenken können.

Ihnen und uns allen gute und erfüllende Tage der Karwoche.

 

Ihr Harald Fischer, Pfarrer, für das Gemeindeleitungsteam

zum 14./15. April 2022, Gründonnerstag/Karfreitag

 

 

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

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