271. Gemeindebrief zum 14. September 2025
Liebe Gemeinde,

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,17) Diese große Zusage der Liebe Gottes, die Jesus an Nikodemus richtet, scheint an Bedingungen geknüpft. Nur wer glaubt, geht nicht verloren; nur wer sich zu Christus bekennt, so ließe sich fortsetzen, wird das ewige Leben haben. Doch Glaube meint hier weder Bekenntnis noch Bedingung, sondern eine Einladung – Beziehung aufzunehmen mit Jesus, mit Gott, untereinander.
Jesus dockt hier an ein „unglaubliches Bedürfnis zu glauben“ an, das uns als Menschen begleitet und das in einer philosophischen und psychoanalytischen Perspektive Julia Kristeva beschreibt: Wir sind darauf angewiesen, uns anzuvertrauen, die Sichtweisen anderer zu übernehmen, uns in sie einzufühlen und durch die fremden Blicke auf die Welt neue Möglichkeiten auch für uns selbst zu entdecken. Ohne diese Formen des Glaubens, dieser Liebe in einem weiten Sinn, wächst kein Kind in die Welt hinein. Und nur wenn wir auch später immer wieder glauben und lieben, versteinern wir nicht in unseren Identitäten und Überzeugungen, sondern bleiben lebendig. Jesus sagt uns hier zu, dass wir uns trauen dürfen – zu glauben, zu lieben, denn wir können ihm vertrauen und in ihm spüren, dass wir umfangen sind von der Liebe Gottes. Das ewige Leben, das Gott für uns will, zeigt sich auch heute schon dort, wo wir lebendige Menschen bleiben.
Gottesdienste 13./14. September 2025
Samstag, 13. September, 18.00 Uhr: Vorabendmesse
Sonntag, 14. September, 10.30 Uhr: Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst.
Bitte achten Sie an diesem Sonntag auf mögliche Straßensperrungen aufgrund des Kassel-Marathons.
Die Gottesdienstordnung der nächsten Woche finden Sie auf unserer Internetseite:
Begrüßung von André Lemmer als Pfarradministrator von Sankt Familia
Im Familiengottesdienst am Sonntag, dem 7. September, durften wir Pfarrer André Lemmer offiziell in Sankt Familia begrüßen. Weil unser neuer Pfarradministrator nach eigener Auskunft gerne kocht, bekam er als Begrüßungsgeschenk einige Kochutensilien und ein "Rezept à la Sankt Familia", das in der Gemeinde so viel Interesse hervorgerufen hat, dass wir es hier gerne noch einmal für alle sichtbar hinterlegt haben:
Dieses "Rezept" ist übrigens inspiriert vom 2020 formulierten "Selbstverständnis" unserer Gemeinde. Wir möchten Sie herzlich einladen, sich diesen wunderbaren, wichtigen Text (wieder) einmal ganz in Ruhe durchzulesen und auf sich wirken zu lassen. Er umkreist den Kern unseres gemeinsamen Erlebens, Betens und Tuns und das Ziel, auf das wir uns – als Individuen in Gemeinschaft – immer wieder neu ausrichten.
Erreichbarkeit des Pfarrgemeinderates
Bei allen Veränderungen in Sankt Familia gibt es auch viel Kontinuität. Unter anderem ist der Pfarrgemeinderat für alle Anliegen der Gemeindemitglieder offen und ansprechbar. Hier finden Sie die Ratsmitglieder der aktuellen Amtsperiode (2023-2027). Ob Fragen oder Anregungen: Sprechen Sie uns direkt an oder schreiben Sie eine E-Mail an pfarrgemeinderat@sankt-familia-kassel.de. Vom 12. bis 14. September befinden wir uns in Klausur in Heiligenstadt, um uns über aktuelle Gemeindeentwicklungen auszutauschen.
Bibelteilen
Einmal wöchentlich gibt es das unverbindliche Angebot, sich in einem offenen Bibelkreis für ca. 1 Stunde zum gemeinsamen Bibelteilen zu treffen.
Neue und erfahrene Interessierte sind eingeladen zu einem spirituellen Austausch über eigene Gedanken zum jeweiligen Sonntagsevangelium. In der Zuversicht, dass die Heilige Geistkraft gerade in der Verschiedenheit und aus den individuellen Vorerfahrungen zu uns spricht, nehmen wir uns Zeit, einander zuzuhören und uns auszutauschen. So kann selbst ein altbekannter Text wieder anfangen zu funkeln und neue und unerwartete Blickwinkel aufscheinen lassen. Herzliche Einladung dazu! Wir freuen uns, mit Euch / Ihnen zusammen das Wort Gottes in unserem Alltag lebendig werden zu lassen.
Wechselnde Leitung: Gyde Botsch, Bärbel Meyer, Gabriele von Karais, Angela Makowski, Jan Uhlenbrock.
15.09. > Gewaltfreie Kommunikation
Wieder sind Sie herzlich eingeladen zu einer Veranstaltung der Gewaltfreien Kommunikation. Unser Thema ist „Vergeben – Loslassen – Seinsmitte“.
Manchmal fällt es uns schwer, einem Menschen oder uns selbst zu verzeihen und zu vergeben. Vergeben ist ein tieferer Prozess als verzeihen. Gibt es in meinem Leben etwas, was ich mir oder anderen nicht verzeihen kann? Welche Gefühle und Ängste begleiten mich? Welche Bedürfnisse habe ich? Kann ich eine Vorstellung und meine Konzepte loslassen? Was fällt mir schwer loszulassen? Loslassen ist ein täglicher Prozess. Oft halten wir an etwas Gewohntem, Liebgewonnenem fest, und das, was uns nicht vertraut ist, macht uns Angst. Alles ist vergänglich und wir müssen uns von vielem auf den unterschiedlichsten Ebenen verabschieden. Es ist ein wichtiger Prozess, der uns hilft, am Ende unseres Lebens auch dieses loszulassen. Mit dieser Ausrichtung können wir den Herausforderungen im Alltag einen tieferen Sinn geben.
Im Innersten sehnen wir uns nach Frieden und Harmonie. Wenn wir mit uns und den anderen im Reinen sind, uns und anderen vergeben, können wir uns entspannen. Mit Verstehen und Großzügigkeit erleben wir eine tiefe Freude und spüren die Weite unseres Herzens. Wir kommen im tiefen Frieden unserer Seinsmitte an.
Dabei ist die Methode von Marshall Rosenberg eine wertvolle Unterstützung. Wir begleiten uns liebevoll mit wohlwollender Achtsamkeit.
Leitung: Irmi Aumeier
27.09. > Gemeindewanderung mit Entdeckungstour und Agape-Feier
Nachdem wir in den letzten Jahren auf der Gemeindewanderung die Schönheiten des Dörnbergs kennengelernt haben, machen wir uns dieses Jahr auf den Weg zur Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen (Uni Kassel), die uns mit ihrem ökologischen Land- und Pflanzenbau besonders interessieren wird. In Frankenhausen wollen wir Agape feiern, um miteinander das Essen zu teilen, zu singen, andere kennenzulernen und Gemeinschaft zu erleben. Für diese Tischgemeinschaft im Freien bitten wir Sie / Euch, etwas zu essen und zu trinken mitzubringen. Vor Ort werden Bratwürste gegrillt.
Die Wandergruppe startet um 13.00 Uhr am Bahnhof Espenau-Mönchehof. Streckenlänge: 4 km, Gehzeit: 1 Stunde. Die ebene Wanderstrecke bietet schöne Weitblicke und ist auch gut für Kinder geeignet.
Anreise mit ÖPNV: ab Kassel Hbf 12.43 Uhr (RT 1) – an Bhf Espenau-Mönchehof 12.59 Uhr.
Anreise mit PKW: Parkplatz am Bahnhof Espenau-Mönchehof, Bahnhofstraße, 34314 Espenau.
Die Wanderung zurück zum Bahnhof Espenau-Mönchehof ist ab 15:30 Uhr geplant. Rückfahrt ab Bhf Espenau-Mönchehof um 16:32 Uhr (mit RT 1) – an Kassel Hbf 16:48 Uhr.
Anschrift für die eigene Anreise mit PKW zur Tischgemeinschaft im Freien (ohne Wanderung): Hessische Staatsdomäne Frankenhausen, Frankenhausen 2, 34393 Grebenstein.
Leitung: Miriam und Uwe Athmann, Klaus Kreiker, Martina Schalles, Andreas Zimmermann.
15.12. > Gott wartet nur auf unser „Ja!“: Einladung zum Glaubenskurs 2026 in Sankt Familia
Dieser Glaubenskurs will ein Angebot sein, das grundlegend in den christlichen Glauben einführt. Dabei sollen zentrale Glaubensinhalte kennengelernt werden, aber auch persönliche Glaubenserfahrungen zur Sprache kommen. Der Kurs versteht sich als eine Art „Fenster“ in den Glauben, in den Glaubensvollzug und in die Kirche, vor allem für Menschen, die zum ersten Mal mit dem christlichen Glauben in Berührung kommen wollen oder sich wieder neu auf den Glaubensweg einlassen wollen.
Der Glaubenskurs richtet sich an Menschen, die getauft sind oder nicht, Kirchenmitglied sind oder nicht, also an alle, die einen neuen Anfang machen wollen. Der Kurs ist auch offen für solche, die ihren Glauben vertiefen wollen, aber nicht ausdrücklich dafür konzipiert.
Der Kurs startet mit einem Informationsabend am 15. Dezember 2025 um 19.30 Uhr im Alfred-Delp-Haus, umfasst 8 Einheiten, jeweils mittwochs um 19.30 Uhr, und endet in der Karwoche. Die Leitung liegt bei: Gabriele von Karais, Jan Uhlenbrock, Birgit Weber.
Auf der Homepage von Sankt Familia finden Sie demnächst genauere Informationen zu den Kursinhalten.
Bei Interesse bitte im Pfarrbüro anmelden, beschränkte Teilnehmerzahl.
Wir dürfen lebendige Menschen sein
Wir dürfen Jesus glauben, uns ihm anvertrauen und so lebendige Menschen sein – das ist der Zuspruch des Johannesevangeliums an diesem Sonntag. Darin liegt auch ein Anspruch: Wie sind wir als Menschen, so dass man uns vertrauen kann, so dass auch wir anderen ermöglichen, zu glauben und zu lieben und das Leben zu haben?
Wir wünschen Ihnen eine im besten Sinne lebendige Woche!
Mirja Kutzer
im Auftrag des Leitungsteams von Sankt Familia
zum 14. September 2025, 24. Sonntag im Jahreskreis, Kreuzerhöhung
------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------
Besondere Bücher in Sankt Familia: Einladung zum Mitgestalten
Erinnerungsbuch

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.