258. Gemeindebrief zum 25.05.2025
Liebe Gemeinde!

Mit diesem Gemeindebrief, dem 258., verabschiede ich mich von Ihnen als Pfarrer der Kirchengemeinde Sankt Familia. Seit 1988 wohne ich im Pfarrhaus dieser Gemeinde. Bis 1997 war ich zunächst Schulpfarrer an der Engelsburgschule und Jugendseelsorger im Dekanat Kassel-Hofgeismar. Von 1993 bis heute habe ich eine 50%-Stelle als Exerzitienseelsorger im Bistum Fulda. Seit 1997 bin ich Pfarrer von Sankt Familia. Von 2002 bis 2019 war ich außerdem Dechant des Dekanates Kassel-Hofgeismar. Bei allen Veränderungen, die diese Zeit mit sich gebracht hat, war für mich die Gemeinde Sankt Familia immer Ausgangspunkt für alle Aktivitäten.
Auf meinen Antrag hin hat mich unser Bischof Dr. Michael Gerber nach der Vollendung des 70. Lebensjahrs zum 1. Juni 2025 in den Ruhestand versetzt. Mit dem Gottesdienst an diesem Sonntag beende ich meine Arbeit in unserer Pfarrei.
In Sankt Familia hat sich im Prozess der letzten Jahre eine große Selbstständigkeit der Gemeindemitglieder entfaltet. Die eigentliche Aufgabe der Hauptamtlichen besteht m.E. darin, die Gaben und Talente innerhalb der Gemeinde zu entdecken, zu fördern und zu ermutigen, diese auch einzusetzen. Ich erlebe in Sankt Familia den Schatz einer großen, existenziellen Suche nach tragfähigen Grundlagen für ein spirituelles Leben und bin sehr dankbar für die vielen engagierten Menschen unserer Gemeinde, die geholfen haben, das Gemeindeleben vielfältig und lebendig zu gestalten. Besonders dankbar bin ich für unsere Gemeindereferentin Birgit Weber. Vieles, sehr vieles, was in den letzten Jahrzehnten in Sankt Familia zur Selbstverständlichkeit geworden ist und sich entwickelt hat, wäre ohne Birgit Weber nicht möglich gewesen.
Wenn ich jetzt Sankt Familia verlasse, ist das nach dieser langen Zeit auch für mich persönlich ein großer Schritt. Es ist auf der einen Seite gut, die Verantwortung für die Gemeindeleitung loszulassen und Platz zu machen für Neues. Gleichzeitig ist dieser Schritt aber auch ein Verlust von Heimat, von guten Gewohnheiten, von Selbstverständlichkeiten, die mir lieb geworden sind. Es braucht immer wieder Abschiede, damit Neues aufbrechen kann. Alles Lebendige muss sich wandeln, damit es lebendig bleibt. Sonst erstarrt es. Abschiede tun auch weh. Aber ich freue mich auch auf den neuen Lebensabschnitt. Ich freue mich, neue Themen für mich selbst zu finden und meinen Alltag mehr selbstbestimmt gestalten zu können. Bischof Dr. Gerber hat mich für weitere fünf Jahre als Exerzitienseelsorger und als Geistlicher Begleiter beauftragt. Ich werde in Kassel wohnen bleiben und weiter einige Kurse und Fahrten anbieten. In begrenztem Maß werde ich auch für Gespräche zur Verfügung stehen, dies aber erst ab Herbst, nach Umzug und Eingewöhnung in meine neue Lebenssituation.
Von der Pfarrei Sankt Familia werde ich mich verabschieden. Ich habe Pfarrer Lemmer, meinen Nachfolger, gebeten, mich nach diesen vielen Jahren der Verbundenheit mit der Gemeinde für mindestens ein Jahr nicht für Gottesdienste, auch nicht zur Vertretung, in Sankt Familia einzuplanen, damit es sowohl mir als auch der Gemeinde gut möglich ist, die neue Situation anzunehmen und wirklich Abschied zu nehmen. Der Gemeinde Sankt Familia, die über lange Zeit „meine“ Gemeinde war, wünsche ich, dass sie mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft geht. Mit Pfarrer André Lemmer und Diakon (bald Kaplan) Daniel Schier und natürlich auch mit Birgit Weber als Gemeindereferentin und unserer wunderbaren Sekretärin Ursula Schneider, die ja bleiben werden, gibt es ein solides Fundament auch an hauptamtlicher Unterstützung der vitalen Selbstständigkeit von Sankt Familia. Bei allen Veränderungen, die sicher anstehen werden, bleibt die Gewissheit: „Gottes Kraft geht alle Wege mit!“ In diesem Vertrauen und Glauben bleibe ich Ihnen verbunden.
Ihr Harald Fischer
Die Gottesdienste am 24. und 25.05.2025
Samstag, 24. Mai, 18.00 Uhr, Vorabendgottesdienst mit Eucharistiefeier.
Sonntag, 25. Mai, 10.30 Uhr, Eucharistiefeier mit Combo und Kindergottesdienst. In diesem Gottesdienst wird Pfarrer Harald Fischer verabschiedet. Nach dem Gottesdienst sind Sie zu einer Abschiedsfeier mit Getränken und Speisen rund um die Kirche herzlich eingeladen
Die Gottesdienste am 28. und 29.05.2025
Donnerstag, 29. Mai feiern wir das Hochfest Christi Himmelfahrt.
Mittwoch, 28. Mai ist um 18.00 Uhr Vorabendgottesdienst mit Eucharistiefeier, am Donnerstag, 29. Mai um 10.30 Uhr Hochamt zum Fest.
Die Gottesdienstordung der nächsten Woche finden Sie auf unserer Internetseite:
Gemeindebrief zukünftig als Newsletter
Auch nach dem Weggang von Pfarrer Harald Fischer aus unserer Gemeinde am Ende dieses Monats wird der wöchentliche Gemeindebrief weiter versendet, ab jetzt allerdings als Newsletter in einem etwas veränderten Layout. Ein Redaktionsteam wird die inhaltliche Konzeption weiterführen.
Es gibt wie bisher jeweils einen kurzen spirituellen Text zum Sonntag, aktuelle Informationen über das Gemeindeleben in der dann folgenden Woche und evtl. weitere Informationen über konkrete Gemeindeentwicklungen. Wie beim bisherigen Gemeindebrief kann man natürlich auch zukünftig sowohl den Versand des Newsletters abbestellen als auch die Aufnahme in den Verteiler neu bestellen. Das können Sie direkt über unserer Internetseite tun:
02.06. > Gewaltfreie Kommunikation
Montag, 2. Juni, 18:15 - 20:30 Uhr im Alfred-Delp-Haus: Gewaltfreie Kommunikation
Unser Thema ist „Neid, Eifersucht und das Gegenmittel: Mitfreude“. Eifersucht und Neid sind große Themen unserer Zeit. Neid ist ein Gefühl der Missgunst und Unzufriedenheit. Wir können spontan oder langfristig neidisch sein auf das, was eine andere oder ein anderer hat. Es kann sich um materielle Dinge, Ansehen, Aussehen, Erfolg, Anerkennung, Begabung und vieles mehr handeln. Dabei sehen wir nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben dieses Menschen. Wenn wir eine weite Sicht entwickeln und seine ganzen Schwierigkeiten, seine Schicksalsschläge, seine Ängste und Krankheiten sehen könnten, würden wir vielleicht sogar Mitgefühl für ihn empfinden können.
Ein gutes, spontanes Gegenmittel für Neid und Eifersucht ist: Mitfreude. Bei allem ist wichtig, erst einmal mit Selbsterkenntnis wahrzunehmen, dass wir eifersüchtig oder neidisch sind. Eifersucht kann aus dem Gefühl der Angst entstehen, z.B. die Partnerin, den Partner zu verlieren. Es ist wichtig, dieses Gefühl ernst zu nehmen, zu klären und Vertrauen aufzubauen. Die Gewaltfreie Kommunikation hilft uns, in die Achtsamkeit zu kommen und zu erkennen, was in uns vorgeht. Mitfreude macht uns glücklich, friedlich, großzügig, weitherzig und frei. Wir begleiten uns in einem hilfreichen, wohlwollenden Prozess mit der wunderbaren Methode von Marshall B. Rosenberg.
Leitung: Irmi Aumeier
07.06. > Priesterweihe von Daniel Schier
Samstag, 7. Juni 2025, 9.30 Uhr, Priesterweihe von Daniel Schier im Dom zu Fulda. Unser Diakon Daniel Schier wird im Juni in Fulda von Bischof Dr. Gerber zum Priester geweiht. Daniel Schier wird danach zumindest für ein Jahr als Kaplan in unserer Gemeinde bleiben. Wir laden Sie alle ein, an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen. Es gibt die Möglichkeit, gemeinsam mit einem Bus zu fahren. Abfahrt von Sankt Familia: Samstag, 7. Juni, 7.15 Uhr. Rückfahrt gegen 12.30 Uhr. Kosten für Hin- und Rückfahrt: 15 - 20 Euro (Selbsteinschätzung). Anmeldung im Pfarrbüro. Es gibt nur begrenzte Plätze. Die Reihenfolge der Anmeldungen zählt.
Sonntag, 15. Juni, 10.30 Uhr, wird Daniel Schier in Sankt Familia seine Primiz (die erste Eucharistiefeier eines neu geweihten Priesters in der Kirche) feiern.
Wir suchen Unterstützung
Wer hat Freude, in einem Team ab Juni 2025 den Blumenschmuck in unserer Kirche zu gestalten?
Außerdem suchen wir ab Juni 2025 jemanden, der/die sich (bezahlt) für die Reinigung des Alfred-Delp-Hauses zur Verfügung stellt. Nähere Informationen und Absprachen über das Pfarrbüro.
Das Wort, das uns Heimat geworden ist
Im Evangelium dieses Sonntags hören wir Jesus sagen: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen!” Was für eine wunderbare Aufforderung, für uns ein Wort zu finden, das uns Jesus Christus selber zeigt. Im Wort des Evangeliums begegnen wir ihm selbst. Es gilt, an seinem Wort festzuhalten. Darin ist uns Heimat zugesagt, ja er selbst begegnet uns darin. Gott wohnt in uns und wir in ihm. Das Wort ist das Haus Gottes selbst. Kennen Sie ein Wort, das Ihnen in dieser Weise Heimat geworden ist, ein Wort, in dem Sie IHN selber finden?
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 25. Mai 2025, 6. Sonntag der Osterzeit
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Erinnerungsbuch

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.