251. Gemeindebrief zum 06.04.2025
Liebe Gemeinde!

“Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.” Dieser Satz Jesu in einer höchst konfliktgeladenen Situation ist für mich einer der größten Sätze der Weltgeschichte. Jesus stellt sich so vor einen Menschen, der aus der Sicht seiner Zeit eigentlich einen Schuldspruch, Abrechnung, Vergeltung verdient hätte. Jesus sieht die Dinge anders. Er lebt und schenkt nicht Abrechnung, sondern grenzenloses Erbarmen, Mitgefühl, Empathie und ein tiefes Verständnis für Menschen in Not, auch in selbstverschuldeter Not. Im direkten Gegensatz dazu mussten wir vor einigen Tagen Elon Musk, den reichsten Menschen der Welt, sagen hören: “Die fundamentale Schwäche der westlichen Welt ist die Empathie.” Mich fröstelt bei dieser schrecklichen Aussage. Empathie als Schwäche, als Versagen zu sehen, ist eine Missachtung all dessen, was unsere Welt menschlich und human macht. Wenn Menschen sich gegenseitig nur noch nach dem einschätzen und beurteilen, was der andere mir “bringt”, wenn Schwäche und Versagen keinen Platz mehr haben, wird es sehr kalt in unserer Welt.
Gott sei Dank leben, handeln, empfinden die allermeisten Menschen instinktiv und sehr oft auch bewusst ganz anders. Sehr oft bleibt der liebende Blick erhalten, der Wunsch - nach Gemeinschaft, nach Versöhnung, die Bereitschaft, zu verstehen und neu anzufangen. Wo diese Bereitschaft gegeben ist, lebt Gottes Geist in dieser Welt. Jesu Botschaft, seine Wahrheit, bleiben. Er selbst bleibt. Er bleibt, selbst, als Menschen versuchten, am Karfreitag endgültig Schluss mit ihm zu machen.
05.04. > Gemeindewanderung
Die nächste Gemeindewanderung führt uns in die Söhre, auf den Premiumweg P22 (11,5 km, ca. 3,5 Stunden Gehzeit, ca. 400 Höhenmeter) rund um das Hugenottendorf St. Ottilien. Nach einer kurzen Besichtigung der kleinen Hugenottenkirche umrunden wir den Ort auf abwechslungsreichen Feld- und Waldpfaden. Immer wieder bieten sich traumhafte Aussichten über die umliegenden Dörfer und Höhen bis hin zum Bilstein und Hohen Meißner. Achtung: Für diese mittelschwere Wanderung sind feste Wanderschuhe zwingend erforderlich! Einige Anstiege erfordern eine gute Grundkondition.
Treffpunkt ist um 10.15 Uhr an der Tram-Haltestelle Helsa-Eschenstruth/Parkplatz Gasthof "Zum Neubau" an der B7 (Anreise mit dem ÖPNV: Tram 4 Richtung Hessisch Lichtenau, ab Kassel Königsplatz um 9.30 Uhr, an Helsa-Eschenstruth 10.16 Uhr). Von dort fahren wir mit Fahrgemeinschaften ins 2 km entfernte St. Ottilien. Im Anschluss an die Wanderung besteht noch die Möglichkeit zur Einkehr im Gasthof "Zur Lachshuhnklause" in Eschenstruth.
Leitung: Dr. Heike Jablonski.
Die Gottesdienste am 05. und 06.04.2025
Samstag, 5. April, 17.00, Vorabendgottesdienst als Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Die Leitung liegt bei Angela Makowski und Birgit Weber.
Sonntag, 6. April, 10.30 Uhr Familiengottesdienst mit Combo. Anschließend ist im Alfred-Delp-Haus Brunch, jetzt in der Fastenzeit in einer einfachen Version als Fastenbrunch. Die Kollekte dieses Sonntags ist für Misereor bestimmt, das deutsche Hilfswerk der katholischen Kirche für Hilfsprojekte im globalen Süden. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.
06.04. > Bußandacht
Sonntag, 6. April, 17.00 Uhr, Bußandacht. Diese gemeinschaftliche Besinnung auf Schwachstellen, Schuld oder Sünde im persönlichen Leben kann helfen, sich bewusster auf die Feier der Heiligen Tage vorzubereiten.
09.04. > Gottesdienst mit Spendung der Krankensalbung
Mittwoch, 9. April, 18.30 Uhr, Gottesdienst mit der Spendung des Sakraments der Krankensalbung. Zum Empfang dieses Sakramentes sind alle eingeladen, die in Krankheit oder in einer seelischen oder psychischen Krise die sakramentale Zusage der stärkenden und heilenden Gegenwart Gottes empfangen möchten.
10.04. > Die Ethik Albert Schweitzers in Bezug zur Gegenwart
Donnerstag, 10. April, 19.30 Uhr, Kirche Sankt Familia, Die Ethik Albert Schweitzers in Bezug zur Gegenwart: Leben inmitten von Leben. Orgelkonzert, Betrachtung und Lesung aus Anlass des 150. Geburtstags von Albert Schweitzer. Eintritt frei, Spenden für ein Albert-Schweitzer-Projekt erbeten.
In diesem Jahre feiert der Arzt, Theologe, Musikwissenschaftler, Bachkenner/Bachinterpret und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer seinen 150. Geburtstag. Neben seiner herausragenden medizinischen/caritativen Arbeit in Zentralafrika ist sein Name heute vor alle mit dem Begriff der „Ehrfurcht vor dem Leben“ verbunden. Die darauf aufbauende Ethik ist die erste westliche Ethik überhaupt, die das Leben an sich, ohne Ausnahme, als heilig erklärt. Angesichts des Zustands des Lebens auf der Erde ist die Ethik Schweitzers mehr denn je von brennender Aktualität. Der Abend wendet sich dem Leben und Werk Schweitzers zu, mit dem Schwerpunkt auf der Ethik und ihrer gegenwärtigen Bedeutung. Orgelstücke von Johann Sebastian Bach geben der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen. Die Hinführung und Vortragselemente gestaltet der Philosoph und Ethiker Prof. Dr. Claus Eurich, Martha Sophia Spahn spielt die Bach-Werke auf der Orgel, Dr. Gudrun Spahn-Skrotzki liest Texte von Albert Schweitzer.
11.04. > Kreuzwegandacht
Am 11. April, 15.00 Uhr beginnt die Andacht in der Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses.
Herzlich laden wir an allen Freitagen der Fastenzeit um 15 Uhr in die Kapelle des Elisabeth Krankenhauses zur Kreuzwegandacht ein.
13.04. > Palmsonntag und Heilige Woche
Schon jetzt weisen wir auf die Gottesdienste der Heiligen Woche hin, in der wir von Neuem das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christ bedenken und feiern:
Palmsonntag, 13. April, 10.30 Uhr, Gottesdienst mit der Erinnerung des Einzugs Jesu in Jerusalem. Wir begehen diesen Gottesdienst mit der feierlichen Palmprozession vom Pfarrgarten zur Kirche.
Gründonnerstag, 19.30 Uhr, Feier des letzten Abendmahles Jesu mit Fußwaschung. Anschließend ist in der Kirche und in der Taizékapelle Gelegenheit zur Nachtanbetung von 21.00 bis 8.00 Uhr morgens.
Am Karfreitag beten wir um 10.00 Uhr den Kreuzweg in unserer Kirche. Um 15.00 Uhr ist die Feier des Leidens und Sterbens Jesu, zu der Sie eingeladen sind, Blumen und/oder Steine mitzubringen, die bei der Kreuzverehrung auf das ausliegende Kreuz gelegt werden können. Zur gleichen Zeit im Alfred-Delp-Haus eine Karfreitagsfeier für Kinder.
Karsamstag ist Tag des Schweigens und der Trauer.
Am Ostersonntag findet um 5.00 Uhr die Osternachtfeier mit der Segnung des Osterfeuers im Pfarrgarten statt. Anschließend ist die ganze Gemeinde zum Osterfrühstück ins Alfred-Delp-Haus eingeladen. Um 10.30 Uhr ist das Osterhochamt, 17.00 Uhr feierliche Ostervesper.
Ostermontag feiern wir um 10.30 Uhr in der Eucharistiefeier den zweiten Ostertag.
07.06. > Priesterweihe von Daniel Schier
Unser Diakon Daniel Schier wird im Juni in Fulda von Bischof Dr. Gerber zum Priester geweiht. Daniel Schier wird danach zumindest für ein Jahr als Kaplan in unserer Gemeinde bleiben. Wir laden Sie alle ein, an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen. Es gibt die Möglichkeit, gemeinsam mit einem Bus zu fahren. Abfahrt von Sankt Familia: Samstag, 7. Juni, 7.45 Uhr. Rückfahrt gegen 12.30 Uhr. Kosten für Hin- und Rückfahrt: 15 Euro. Anmeldung im Pfarrbüro. Es gibt nur begrenzte Plätze. Die Reihenfolge der Anmeldungen zählt.
> Veröffentlichung des Bistums Fulda
Auch im Bistum Fulda hat es schreckliche Vorfälle von sexuellem Missbrauch gegeben. Auch im Bistum Fulda sind Priester und andere Mitarbeiter des Bistums durch sexualisierte Gewalt schuldig geworden und haben Menschen aufs Tiefste in ihrer Seele verletzt. Wie in anderen Bistümern wurde auch im Bistum Fulda eine Aufarbeitungskommission mit dem Auftrag zur Aufarbeitung dieser Vorfälle eingesetzt. In Kürze wird dieser Bericht veröffentlicht. Das Bistum hat die Pfarreien zur Vorbereitung dieser Veröffentlichung gebeten, folgende Stellungnahme zu veröffentlichen:
Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt: Im Sommer dieses Jahres wird die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistums Fulda ihren Abschlussbericht veröffentlichen. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der knapp vierjährigen Untersuchung zusammen, die sich mit Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb unseres Bistums und dem Umgang der Verantwortlichen damit beschäftigt. Die Veröffentlichung wird für uns eine schmerzliche Konfrontation mit den Fehlern der Vergangenheit bedeuten. Sie wird uns nicht nur in den kommenden Monaten, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit über einen langen Zeitraum beschäftigen. Wir haben als Bistum Fulda in den vergangenen Jahren bereits weitreichende Veränderungen eingeleitet, um sexualisierte Gewalt nach Möglichkeit zu verhindern. Aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben – und wir werden die Erkenntnisse aus dem Bericht nutzen, um uns weiterhin selbstkritisch zu überprüfen.
Wie wird der Kommissions-Bericht erarbeitet? Die Unabhängige Kommission wurde 2021 ins Leben gerufen. Sie arbeitet nach verbindlichen Kriterien, die vom Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung und der Deutschen Bischofskonferenz im April 2020 verabschiedet wurden und Transparenz und Unabhängigkeit gewährleisten sollen.
Die Arbeit der Unabhängigen Kommission umfasst eine systematische Sichtung der Personalakten seit 1945 sowie Gespräche mit Betroffenen, Zeitzeugen und Verantwortungsträgern des Bistums Fulda. Wichtige Erkenntnisse stammen aus dem Arbeitskreis „Betroffene hören“, in dem Betroffene sexualisierter Gewalt ihre Erfahrungen vertraulich mitteilen konnten. Parallel dazu wurden im Arbeitskreis „Akteneinsicht“ Bistumsunterlagen, wie beispielsweise Personalakten, systematisch untersucht. Unterstützt wurde dieser Arbeitskreis von mehreren pensionierten Kriminalbeamten aus der Region, die ihre Expertise und Erfahrung einbringen konnten. Denn sie sind besonders geübt im Umgang mit großen Aktenmengen und können auffällige Einträge schnell identifizieren. Sprecher der Kommission ist der Jurist und frühere Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller.
Schmerzliche Erkenntnisse und notwendige Konsequenzen Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Bericht schmerzliche Details und bittere Erkenntnisse von Fehlverhalten im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Amtsträger und Mitarbeitende der Kirche enthalten wird. Manche Personen werden dadurch möglicherweise in anderem Licht erscheinen. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass bei Reaktionen auf die Veröffentlichung deutliche Kritik an denjenigen geäußert wird, die sich in der Kirche ehrenamtlich engagieren und die aktiv an der Gestaltung ihres Gemeindelebens mitwirken. Die Kritik und die damit verbundenen Spannungen auszuhalten, sie zu reflektieren und damit konstruktiv umzugehen, wird eine große Herausforderung sein.
Hinsehen und Handeln Das Ziel der Aufarbeitung ist nicht nur das Offenlegen vergangener Fehler, sondern auch die Verpflichtung, daraus zu lernen und echte Veränderung herbeizuführen. Dazu gehört, den Worten auch in Zukunft Taten folgen zu lassen. Das Bistum Fulda hat bereits zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und Intervention ergriffen. Die Fachstelle im Bischöflichen Generalvikariat führt Schulungsmaßnahmen durch und unterstützt Pfarrgemeinden und weitere kirchliche Einrichtungen bei der Erstellung von Schutzkonzepten. Ein Beraterstab mit unterschiedlichen Fachexpertisen ergänzt diese Arbeit. Für die Betroffenen selbst gibt es unabhängige Ansprechpersonen. Weiterhin begleitet der gemeinsame Betroffenenbeirat der Bistümer Limburg und Fulda kritisch die Aktivitäten des Bistums Fulda in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Doch wir wissen: Es braucht noch mehr. Nur durch eine offene Auseinandersetzung und eine klare Haltung gegenüber Missbrauch und Vertuschung kann Vertrauen zurückgewonnen werden. Diese Veränderung darf nicht still und im Verborgenen geschehen – sie muss sichtbar und spürbar sein. Nur wenn wir entschieden aufarbeiten und Konsequenzen ziehen, können wir den Blick nach vorne richten.
Wir möchten an dieser Stelle um Vertrauen bitten und werben – bei Ihnen persönlich, bei den vielen Gläubigen in unserem Bistum und bei unseren Gemeinden, vor allem aber bei Betroffenen sexualisierter Gewalt: dass wir uns sehr ernsthaft mit dem Abschlussbericht der Aufarbeitungskommission auseinandersetzen. Wir alle sind gefordert: Mit unserer Aufmerksamkeit leisten wir unseren spezifischen Beitrag im Bereich der Prävention. Mit einer Haltung des Respekts gegenüber Betroffenen und einer entsprechenden Sensibilität bei unserem Reden und Tun helfen wir mit, dass Verletzungen heilen können.
Bistum Fulda
Fruchtbare Fastenzeit
Wir wünschen Ihnen und uns allen eine fruchtbare Fastenzeit als Vorbereitung auf das große Hoffnungsfest zu Ostern.
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 6. April 2025, 5. Sonntag der Fastenzeit
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Erinnerungsbuch

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.