247. Gemeindebrief zum 09.03.2025

Liebe Gemeinde!

Bild: Jennifer Balaska / cc0 – gemeinfrei

Mit der Fastenzeit beginnt für die Christen eine Art “Gegenzeit” zu dem, was für viele Menschen als normal gilt. Wer lässt sich schon mit dem starken Zeichen des Aschekreuzes am Aschermittwoch an den eigenen Tod und die eigene Vergänglichkeit erinnern? Normalerweise flüchten Menschen vor der eigenen Schwäche. Prahlerei und Großmannssucht haben wahrhaft un-verschämte Hochkonjunktur wie selten. Normal ist, sich selbst etwas vorzumachen, vielleicht selber daran zu glauben, dass man unverwundbar ist, sich überlegen zu fühlen und es die anderen auch spüren zu lassen. In der Fastenzeit geht es um das Gegenteil: sich der eigenen Schwäche zu stellen, sich einzugestehen, dass wir Schwächen haben, gar vergänglich sind. In der Fastenzeit gilt es sogar, Kontakt mit der eigenen Angst aufzunehmen, mit der Angst, es könnte nicht reichen, wer und was wir wirklich sind.

Meist versuchen wir, dieser Angst zu entfliehen. Vieles, was wir tun und anstreben, soll uns vor ihr bewahren. Der Schein ist wichtiger als das Sein. Aber wir sind nur, was wir vor Gott sind – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles Großtun kann vielleicht eine Zeit darüber hinwegtäuschen, aber diese Täuschung braucht immer mehr Nahrung, sie verlangt immer mehr Energie, sogar Selbstlüge von uns, um sie aufrechtzuerhalten. Trotzdem wird diese Maske eines Tages weggerissen und wir erkennen unsere ganze Wahrheit. Die Umkehr, die in der Fastenzeit angestrebt wird, will sich dem stellen, was wahr ist. Diese Umkehr kann ein Weg zu uns selbst sein, ein Weg, die ganze eigene Identität mehr zu erkennen, wahrhaftiger zu leben. Die christliche Botschaft erinnert uns, dass wir Sünder sind, dass der Mangel und die Unvollkommenheit Teil unserer eigenen Identität sind. Aber sie sagt uns auch, dass wir geliebte Sünder sind. Weil wir Geschöpfe Gottes, von ihm geliebt und gekannt sind, deshalb dürfen wir ganz sein, ohne einen Teil dieser Wahrheit verleugnen zu müssen. – In unserer Kirche Sankt Familia finden Sie dieses Jahr wieder eine ganz eigene Gestaltung des Altarraums. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen und gerne auch auf Ihre Rückmeldungen (E-Mail an diesen Absender).

 

Die Gottesdienste am 08. und 09.03.2025

Sonntag, 8. März, 17.00 Uhr, Vorabendgottesdienst als Euchariestiefeier.

Sonntag, 9. März, 10.30 Uhr Eucharistiefeier auch wieder mit Kindergottesdienst.

 

 

9., 16. und 23.03. > Fastenpredigten "Fehlt Gott?"

An den Sonntagen in der Fastenzeit gibt es wieder drei Predigten zur Fastenzeit, jeweils um 17.00 Uhr in unserer Kirche. Die Predigten stehen in diesem Jahr unter der Überschrift "Fehlt Gott?"

  1. Sonntag, 9. März, Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta Kassel,

"Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt” (Mt 25, 35). documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann hat sich Olu Oguibes documenta-Außenkunstwerk „Das Fremdlinge-und-Flüchtlinge-Monument“ als Ausgangspunkt für seine Fastenpredigt und seine Auseinandersetzung mit der Frage „Was fehlt unserer Gesellschaft, wenn Gott fehlt?“ ausgesucht. Wie kann der christliche Glaube Orientierungspunkte geben für eine Kultur der Offenheit und gegenseitigen Achtung, für ein von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Miteinander in einer diversen Welt? Diesen Fragen geht Hoffmann in seiner Fastenpredigt nach.

  1. Sonntag, 16. März, P. Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach,

Umfragen scheinen zu ergeben, dass vielen Menschen Gott nicht fehlt, dass sie die Frage nach dem Sinn gar nicht stellen. Doch wenn wir in unsere Zeit schauen, fehlt mit Gott vielen Menschen die Hoffnung für ihr Leben, der Sinn, der ihnen Energie verleihen könnte. Trotz des scheinbaren Fehlens ist in jedem Menschen eine Sehnsucht nach Sinn, nach Glück, nach gelingendem Leben. Und mit dieser Sehnsucht ist letztlich immer auch die Sehnsucht nach Gott verbunden. Die Sehnsucht ist die Spur Gottes, die Gott in jedes Herz gegraben hat.

  1. Sonntag, 23. März, Nicole Maisch, Bürgermeisterin Kassel.
    Der Ankündigungstext folgt.

 

13.03. > Neuer Jugendtreff

Neuer Jugendtreff am Donnerstag,13. März, 15.30 - 17.30 Uhr, Alfred-Delp-Haus.

Samstag vor zwei Wochen haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Es geht weiter. Alle Jugendlichen im Alter von 12-14 Jahren sind eingeladen. Wenn ihr Fragen habt, kommen wollt oder beim nächsten Mal dabei sein möchtet, meldet euch unter daniel.schier@bistum-fulda.de. Euer Diakon Daniel Schier

 

14.03. > Kreuzwegandacht

Am 14. März, 15.00 Uhr beginnt die Andacht in der Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses.

Herzlich laden wir an allen Freitagen der Fastenzeit um 15 Uhr in die Kapelle des Elisabeth Krankenhauses zur Kreuzwegandacht ein.

 

17.03. > Gewaltfreie Kommunikation

Montag, 17. März, 18.15 – 20.15 Uhr Gewaltfreie Kommunikation, Alfred-Delp-Haus.

Wir widmen uns dem Thema „Glaube-Liebe-Hoffnung.“ Tragen uns diese Werte auch heute noch in den herausfordernden Zeiten? Befähigen sie uns, in die Liebe zu kommen und ein Licht zu sein in dieser Welt? Glaube ist starkes Vertrauen, aus dem Hoffnung und Liebe wachsen kann. Was ist mein stärkster innerer Glaube, der mein Urvertrauen ausdrückt und der mich im Leben hält und stärkt? Hoffnung ist eine innere zuversichtliche Ausrichtung. Füreinander da sein, Glaube, Vertrauen und gute soziale Beziehungen geben uns Hoffnung, machen uns zuversichtlich, dämpfen die Angst, geben uns Mut und Kraft. Was ist meine tiefe Hoffnung? Was hilft mir, meine tägliche Angst zu überwinden? Was kann mich in diesem Prozess unterstützen? Liebe ist die stärkste Kraft, die göttliche Energie. Sie durchdringt alles mit Seele und Tiefe. Liebe und Mitgefühl kann alle Hindernisse und Schwierigkeiten lösen und erlösen. Mit der Methode von Marshall Rosenberg begleiten wir uns in einem wohlwollenden Miteinander. Wir unterstützen uns in einer inneren Ausrichtung, die uns Kraft, Mut und Zuversicht gibt.

Leitung: Irmi Aumeier.

 

18.03. > Informationsabend zu einer Heilfastenwoche

Dienstag, 18. März um 19.00 Uhr im Alfred-Delp-Haus gibt es einen Informationsabend zu einer Heilfastenwoche mit Gruppentreffen, das wir in unser Gemeinde anbieten. Wir beginnen mit dem Heilfasten am Wochenende 22./23. März mit 1 oder 2 Entlastungstagen. Das Fasten selbst beginnt am Montag, 24.3. bis einschließlich Samstag, 29.3. Sonntag und Montag, 30./31.3. beschließen wir das Fasten mit zwei Aufbautagen zum Abschluss. An den Abenden der Fastenwoche kommen wir jeweils um 19 Uhr für ca. eine Stunde für geistliche Impulse zusammen und um Fragen zum Fasten zu klären. Anmeldung über pfarrei@sankt-familia-kassel.de oder 0561 15470.

Leitung: Dr. Uwe Siedentopp und Pfarrer Harald Fischer.

 

19.03. > Doppelschriftauslegung

Am Mittwoch, 19. März um 19.00 Uhr laden wir zu einer Doppelschriftauslegung in das Alfred-Delp-Haus. Seit vielen Jahren wird im jüdisch-christlichen Gespräch das Gemeinsame und auch die verschiedenen Zugangsweisen und Perspektiven im Verständnis der Heiligen Schrift zwischen Juden und Christen sichtbar gemacht. In diesem Jahr steht im Mittelpunkt der Doppelschriftauslegung Exodus/2. Mose 3, 1-15, ...und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt.” (Ex 3,2b). In diesem Jahr werden die jüdische Kantorin Annette Ejnat Willing und Pfarrer Harald Fischer den Schrifttext auslegen. Unter Moderation von Pfarrerin Eveline Valtink werden sie miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

 

22.03. > Kleidersammlung

Samstag, 22. März, Kleidersammlung Aktion EINE WELT. Säcke für Altkleider liegen in der Kirche aus. Bitte bis Freitagabend, 21. März vor dem Alfred-Delp-Haus ablegen.

Zusätzliche Informationen, Grafiken und Pressetexte zum Download gibt es hier: https://www.kolping-fulda.de/index.php/handlungsfelder/projekte/kleidersammlung.

 

Fastenzeit: Der Mensch soll sich selbst wiederfinden

Fastenzeit heißt nicht nur einfach, weniger essen und trinken, weniger für sich selbst fordern. Der Sinn ist: der ganze Mensch soll frei und gesund werden, sich selbst wiederfinden, das einüben und verwirklichen, was zu unserem umfassenden Menschsein gehört. Es gilt, im Loslassen sich selbst zu lassen und so das neue, größere Leben finden, das uns in Jesus Christus begegnet. Wir wünschen Ihnen eine freimachende Zeit auf dem Weg zu dem großen Hoffnungs- und Freiheitsfest, auf dem Weg zu Ostern.

 

Ihr Harald Fischer

Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum 09. März 2025, 1. Sonntag der Fastenzeit

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

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