242. Gemeindebrief zum 02.02.2025
Liebe Gemeinde!

Wann hat ein Mensch ein gutes Leben? Wann wird aus meinem Leben ein gutes Leben? Ein fester Lebenswille, eine einigermaßen stabile Gesundheit gehören zweifellos zunächst erst einmal dazu. Aber ist das alles? Ja, ist das überhaupt eine zwingende Notwendigkeit, jedenfalls die eigene Gesundheit? An diesem Sonntag feiern wir in der katholischen Kirche Mariä Lichtmess: Die Eltern Jesu bringen ihr Kind 40 Tage nach der Geburt in den Tempel nach Jerusalem, wie es der Tradition entspricht. Es soll dem Herrn geweiht werden. Im Tempel begegnen sie Simeon und Hanna, zwei alten Menschen, die im Tempel leben. Von ihnen heißt es, dass sie “gerecht und fromm” waren und “auf die Rettung Israels warteten” (Lk 2,22-40).
Simeon begrüßt den neugeborenen Jesus mit den Worten: “Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für das Volk Israel.” Nach einem langen Leben schenkt sich den beiden der Moment der Fülle und der Erfüllung - erst jetzt, sicher auch nach Zeiten, der Leere, nach Erfahrungen des Zweifels und der Ängste. Zu einem guten Leben, das lerne ich von Simeon und Hanna, gehört vor allem die bleibende, tiefe, belebende Sehnsucht, die ein Leben lang wach bleibt und sich an der Sehnsucht nach dem Frieden mit sich selbst und mit Gott ausrichtet. Beide haben ein Leben lang an der Verheißung festgehalten und sich auf die Erfüllung ausgerichtet. Mehr kann man selber nicht tun. Alles andere muss geschenkt werden. Es gilt, diese Sehnsucht wach und lebendig zu halten. Sie ist wie eine Quelle, die den Alltag hoffnungsvoller und lebendiger werden lässt. Und irgendwann wird dann – wie bei Simeon und Hanna – auch für uns der Augenblick kommen von dem das Evangelium erzählt, das Heil zu erkennen, das Gott geschenkt hat: ein Licht für die Völker und auch für mein eigenes Leben.
Die Gottesdienste am 01. und 02.02.2025
Samstag, 1. Februar, 17.00 Uhr ist Vorabendgottesdienst, der wie immer am ersten Samstag im Monat als Wortgottesdienst mit Kommunionfeier gestaltet ist. Die Leitung liegt bei Gyde Botsch, Angela Makowski und Astrid Neugebauer.
Sonntag, 2. Februar, ist 10.30 Uhr Familiengottesdienst mit Combo. An diesem Tag feiern wir Mariä Lichtmess. In diesem Gottesdienst werden auch die Kerzen gesegnet, die das Jahr über während unserer Gottesdienste leuchten. Nach dem Gottesdienst ist wie jedes Jahr an diesem Tag die Gelegenheit gegeben, persönlich den Blasiussegen zu empfangen. Dieser Segen erinnert uns, dass wir “in Gesundheit und Krankheit” in der Hand Gottes geborgen sind. Anschließend ist die Gemeinde zum Brunch im Alfred-Delp-Haus eingeladen. Wir freuen uns, wenn Sie etwas zum Essen mitbringen können (das ist aber keine Voraussetzung, um am Brunch teilzunehmen). Wer etwas mitbringen kann, möge dies bis etwa 10 Minuten vor dem Gottesdienst im Alfred-Delp-Haus abgeben. Sie helfen uns, wenn Sie uns das auch kurzfristig ankündigen.
01.02. > Gemeindewanderung
Samstag, 1. Februar, sind Sie wieder mit Freunden und Bekannten zur Gemeindewanderung eingeladen. Wegen des nassen und unsteten Wetters wird diese Wanderung als witterungsunabhängige Variante im städtischen Umfeld stattfinden.
Wir treffen uns um 10.00 Uhr am Auebad. Von dort gehen wir über die Schwimmbadbrücke in die Buga, dort in einer großen Runde über die Seglergaststätte durch das Buga-Gelände. Im Anschluss geht es wieder über die Fulda, um dann eine weitere Runde durch die Karlsaue zu gehen. Zurück am Auebad (nach ca. 8-10 km) besteht die Möglichkeit, in einer der dort zahlreich vorhandenen Gaststätten einzukehren, um den Spaziergang gemütlich abzuschließen.
05.02. > Bibelgespräch
Die Bibel – das Wort Gottes. Was sagt sie mir persönlich? In Gemeinschaft wollen wir darauf hören, was die Evangelien uns jeweils ganz individuell zu sagen haben. Jörg Bader und Bärbel Meyer laden Interessierte - Neue und Erfahrene - zu vier Bibelabenden im Januar und Februar ein. Wir betrachten gemeinsam das Evangelium des kommenden Sonntags und tauschen uns darüber aus. Das gemeinsame Bibel-Teilen vertieft das Verständnis für die Heilige Schrift und wir erleben immer wieder, wie viel Neues wir im gemeinsamen Austausch entdecken.
Die nächsten Termine sind dann Mittwoch, 19.02. und 26.02. jeweils um 20 Uhr im Gruppenraum. Eine Anmeldung ist nicht nötig und man kann auch an einzelnen Abenden kommen.
06.02. > Hearing zur Bundestagswahl
Donnerstag, 6. Februar, 18.00 – 19.30 Uhr Hearing zur Bundestagswahl im Saal des Bildungsforums Sankt Michael, Die Freiheit 2, Kassel.
Alle Informationen finden Sie hier.
11.02. > Stadtkloster-Gebet

Dienstag, 11. Februar, 18.30 Uhr, Stadtkloster - Gebet in der Taizékapelle.
Einmal im Monat lädt das Stadtkloster - Team zum Gebet ein. Es ist ökumenisch, offen für alle Interessierten und als Vesper gestaltet; Gesang, Stille und Austausch, Psalm, Fürbitte und Segen.
23.02. > Stellungnahme der Kirchen zur den Plänen der CDU
Anlässlich der aktuellen Diskussion über eine Beschränkung der Migration gibt es eine deutliche kritische und ablehnende Stellungnahme der beiden großen Kirchen zu den Plänen der CDU. Sie finden den Text hier. Hier kurz einige wesentliche Aussagen:
“Die beiden großen Kirchen weisen hiermit darauf hin, dass die nun vorgeschlagenen Gesetzesänderungen nach aktuellem Wissensstand keinen der Anschläge verhindert hätten. Die Attentate von Magdeburg am 20. Dezember 2024 und Aschaffenburg am 22. Januar 2025 wurden von offensichtlich psychisch kranken Personen begangen. Die Taten zeigen aus Sicht der Kirchen daher ein Defizit hinsichtlich des Informationsaustausches unterschiedlicher Behörden und einen eklatanten Mangel an adäquater Versorgung psychisch Kranker auf. ... Der Gesetzentwurf ist aus Sicht der Kirchen daher nicht geeignet, zur Lösung der anstehenden migrationspolitischen Fragen beizutragen.”
23.02. > Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025
Zur kommenden Bundestagswahl hat der Pfarrgemeinderat von Sankt Familia “Wahlprüfsteine” formuliert, die zur eigenen Entscheidungsfindung anregen sollen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.
Die Bundestagswahl 2025 findet in einer Zeit zahlreicher nationaler und internationaler Umbrüche und Krisen statt. Auf diese Herausforderungen gibt es legitime unterschiedliche Möglichkeiten, politisch zu reagieren. Für Christen ist das christliche Menschenbild, wie es auch im Grundgesetz formuliert ist, Ausgangspunkt und Ziel jedes politischen Handelns: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Parteien müssen sich in ihren politischen Zielen und Wahlversprechen daran messen lassen.
Für uns als Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Sankt Familia gelten folgende Wahlprüfsteine bei der Bewertung der Parteien:
- Der Einsatz für die Würde des menschlichen Lebens muss sich in der Bereitschaft für ein Mehr an Gerechtigkeit vor allem für die Marginalisierten und Vernachlässigten messen lassen. Dabei geht es nicht nur um die Würde des deutschen Menschen. Alle Menschen haben gleiche Würde, die zu achten ist.
- Das Grundrecht auf Asyl darf nicht angetastet werden. Menschen, die in ihrer Heimat Verfolgung, Krieg und menschenrechtswidrige Lebenssituationen erleben, dürfen nicht abgeschoben und ihrem Schicksal überlassen werden.
- Konflikte müssen auch zukünftig zivil gelöst werden. Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine müssen verstärkt diplomatische Lösungen statt einer Intensivierung der militärischen Mittel gesucht werden.
- Die Klimakrise bedroht die Menschheit im globalen Maßstab. Es müssen sofort, priorisiert und umfassend alle Möglichkeiten zur Lösung der menschengemachten Probleme eingesetzt werden.
Uns ist bewusst, dass es unterschiedliche Lösungsansätze gibt, die riesigen aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich sind die Bemühungen aller demokratischen Parteien zu würdigen, wenn es auch deutliche Unterschiede in ihrer Bewertung gibt. Wir meinen aber, dass sich die AfD aus dem demokratischen Diskurs entfernt hat und für Christen nicht wählbar ist.
Pfarrgemeinderat Sankt Familia, Kassel, Januar 2025
Gottes Wahrheit leuchtet in unserer Welt
An diesem Sonntag werden im Gottesdienst die Kerzen gesegnet, die das Jahr über in unserer Kirche brennen. Kerzen sind immer schon mehr als nur ein Licht gewesen, zum äußeren Zweck, Helligkeit zu schaffen. Gerade in Zeiten von Neonlicht und greller überstrahlender Ausleuchtung unserer Straßen und Häuser sind Kerzen unverzichtbar geworden. Mit ihnen wird eine Atmosphäre von Geborgenheit, Gemeinschaft, Heimat sichtbar gemacht. Kerzen weisen auf eine Wahrheit hin, die uns übersteigt. Christen bezeichnen Jesus Christus als “Licht der Welt”. Sie bringen damit ein ganzes Glaubensbekenntnis zum Ausdruck: Gottes Wahrheit leuchtet in unserer Welt als Hinweis auf Liebe, auf ein Miteinander, das den Anderen um seiner selbst sieht. Wo Kerzen brennen, ist (hoffentlich) Mitmenschlichkeit zu Hause, wird der, die Andere um ihrer selbst willen gesehen und geschätzt. Lassen wir auf diese Weise Kerzen in unseren Wohnungen brennen und ermutigen so und uns andere auf dem Weg der Menschlichkeit und Hoffnung.
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 02. Februar 2025, 4. Sonntag im Jahreskreis
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Erinnerungsbuch

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.