239. Gemeindebrief zum 12.01.2025
Liebe Gemeinde!
“Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten!” (Mt 2,2). Mit diesen Worten des Matthäusevangeliums zeigen die Sterndeuter aus dem Osten, dass sie offen sind für Neues. In ihrem Leben gibt es eine Sehnsucht, die nicht allein durch die Erfahrungen im eigenen Umfeld, nicht nur durch die eigene Tradition gestillt werden kann. Die Bereitschaft, Neues kennen zu lernen, hält Menschen wach. Sie motiviert, anderen Menschen zu begegnen und in dem Fremden nicht zunächst eine Bedrohung zu befürchten, sondern die Chance zu sehen, eigene Grenzen zu weiten. Die Sterndeuter finden bei ihrer Suche sogar den Menschen, den wir heute Heiland, Christus, ja sogar den Retter der Welt nennen.
In unserer Gemeinde begehen wir dieses Fest “Erscheinung des Herrn”, das auch “Dreikönig” genannt wird, an diesem letzten Sonntag der Weihnachtsferien. In Jesus von Nazareth ist das Licht der Welt aufgeleuchtet – für alle Menschen. Natürlich gilt das nicht nur für Deutschland, nicht nur für Europa. Christen verstehen sich als Weltbürger, denen alles Nationalistische fern ist.
Diese Weite beschenkt uns mit der Gemeinschaft, die weit über unsere Grenzen hinausreicht. Ein Zeichen dafür ist, dass Kinder unserer Gemeinde in die Häuser der Stadt gehen, um dort als Sternsinger den Segen des neugeborenen Kindes zu verkünden. Dabei erleben viele der Kinder ganz andere Lebens- und Wohnverhältnisse, als sie diese von ihrem eigenen Zuhause kennen. Ihr Blick wird durch die Verkündigung der universalen Liebe Gottes auch auf diese Weise schon früh geweitet. Und sie setzen sich für Kinder anderer Nationen ein, die oftmals unter erschwerten Lebensbedingungen leben. Die Sternsingeraktion ist weltweit die größte und effektivste Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Wir freuen uns sehr, dass sich wieder sechs Gruppen aus unserer Gemeinde daran beteiligen. Der Glaube weitet die Grenzen und hebt sie sogar auf. Was für eine gute Perspektive für dieses so wichtige Jahr 2025!
Die Gottesdienste am 11. und 12.1.2025
Samstag, 11. Januar, ist der Vorabendgottesdienst als Eucharistiefeier um 17.00 Uhr.
Sonntag, 12. Januar, 10.30 Uhr ist Familiengottesdienst mit der Aussendung der Sternsinger und der Combo. Im Anschluss an den Gottesdienst ist die Gemeinde wieder zum Brunch ins Alfred-Delp-Haus eingeladen. Schön, wenn Sie einen Beitrag (Salat, Kuchen o.ä.) mitbringen können. Mitgebrachte Speisen können vorm Gottesdienst schon beim Vorbereitungsteam abgegeben werden. Die Kollekte an diesem Sonntag ist zur Unterstützung der Sternsingeraktion gedacht.
Wenn Sie den Besuch der Sternsinger nicht angemeldet haben, können Sie trotzdem nach dem Gottesdienst den aufklebbaren Segensspruch 20*C+M+B+25 (Abkürzung für den lateinischen Segensspruch Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus mitnehmen.
bis 12.01.2025 > Spenden gesucht: Kerzenreste für die Ukraine
Die Malteser Ukraine-Hilfe sammelt auch in diesem Winter Kerzenreste. Aus diesen Resten werden in der Ukraine in Blechdosen mit einem Docht aus Wellpappe sogenannte Büchsenlichter gegossen. Diese entfalten nicht nur Licht und Wärme. Diese Wärme ist so intensiv, dass sie auch zum Kochen von Essen genutzt werden kann. Das ist eine Hilfe für Menschen, die dort ohne eine Energieversorgung auskommen müssen. Vom Sonntag, dem 22.12. bis zum Sonntag, dem 12.01.25 werden hinten in der Kirche Kerzenreste in Behältern unter der letzten Bank gesammelt werden. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
26.01. > Firmkurs für Jugendliche:
Wir laden Jugendliche unserer Gemeinde zur Vorbereitung auf die Firmung ein. Mit wöchentlichen Gruppentreffen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und dem Glauben der Kirche und mit intensiveren Zeiten (Kar- und Ostertage, Firmwochenende) sowie der Mitfeier der Gottesdienste in der Gemeinde gibt der Kurs die Möglichkeit, den Wunsch nach dem Empfang des Firmsakramentes zu prüfen. Mitmachen können Jugendliche, die 2024 14 Jahre geworden oder älter sind.
Am Sonntag, 26. Januar, gibt es dazu ein Info-Treffen nach dem Sonntagsgottesdienst, der um 10.30 Uhr beginnt. Wer zu diesem Treffen kommen will, melde sich bitte bis zum 24. Januar im Pfarrbüro (pfarrbuero@sankt-familia-kassel.de).
27.01. > Demonstration zum internationalen Holocaust-Gedenktag
Beginn: Rainer-Dierichs-Platz vor dem Hauptbahnhof ab ca. 17.30 Uhr Demonstrationszug und ggf. Menschenkette in die Schillerstraße 16, Arnold-Bode-Schule.
Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten sowjetische Truppen das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Allein dort wurden mehr als eine Milllion Menschen ermordet. Dieser Tag der Befreiung wird international als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ begangen. Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Auch aus Kassel, ganz Nordhessen und dem gesamten weiteren Regierungsbezirk wurden etwa 2500 jüdische Frauen, Männer und Kinder zu Opfern des nationalsozialistischen Völkermordes. Sie wurden isoliert und geächtet, gequält und aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. Von dem Kasseler Hauptbahnhof aus wurden sie in Ghettos und in Vernichtungslager deportiert: am 9. Dezember 1941 nach Riga, am 1. Juni 1942 nach Majdanek, am 7. September 1942 nach Theresienstadt.
Am Montag, 27. Januar 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung der Opfer des Holocaust, stehen wir hier vor dem Kasseler Hauptbahnhof, einem der Schauplätze des Holocaust auch in unserer Stadt. Wir gedenken jeder und jedem einzelnen dieser Menschen. Wir gedenken der insgesamt etwa 6 Millionen Ermordeten wie auch der wenigen Überlebenden. Doch anders als bei ähnlichen Gedenkveranstaltungen in Kassel möchten wir diesmal nicht nur das Fehlen der Ermordeten beklagen und ihnen symbolisch auf ihrem Weg in Leid und Tod hinterherschauen. Wir wollen die Richtung ändern und sie heimholen in die Stadt und in die Gesellschaft, aus der die Mörder und Plünderer sie rissen. Deswegen bewegt sich unsere Kundgebung vom Bahnhof aus auf genau dem Weg, den die Opfer von ihrem zwangsweisen Sammelpunkt in der Schillerstraße gehen mussten, zurück, etwa 950 Meter von hier entfernt. Dort, an der heutigen Arnold-Bode-Schule, soll unsere Kundgebung mit einer Abschlussrede enden.
Initiatoren: Sabine Wilms, Dr. Eva Schulz-Jander, Dr. Tibor Pesza.
Alles Gute für 2025
Für viele Menschen hört in diesen Tagen Urlaub und Ferien auf und es beginnt wieder der Alltag. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass die Freude der Weihnachtstage in Ihnen nachklingen kann und sie sich in Ihr Leben hinein entfaltet. Alles Gute, viel innere Zufriedenheit und Kraft für die Herausforderungen des Jahres 2025.
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 12. Januar 2025, 3. Sonntag nach Weihnachten
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Erinnerungsbuch
Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.