237. Gemeindebrief zum 24.12.2024

Liebe Gemeinde!

Peter Weidemann, Pfarrbriefservice.de

Die Weihnachtszeit ist wesentlich durch Musik geprägt. Oft gelingt es, in der Musik zentrale Inhalte des christlichen Weihnachtsverständnisses wie in einem Glaubensbekenntnis auszudrücken und wiederzugeben. Für viele Menschen ist das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach gelungener Ausdruck für das, was Weihnachten eigentlich bedeutet. Für mich ist eines der bewegenden Glaubensbekenntnisse des Weihnachtsgeschehens in einem Lied ausgedrückt, das eigentlich mehr in der Adventszeit gesungen wird: “Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern” (Gotteslob Nr. 220).

Der Dichter Jochen Klepper fasst in diesem Lied die Not und Verzweiflung vieler Menschen zusammen. Er erlebt, wovon er schreibt: Er lebt in der Dunkelheit der Nazizeit und weiß seine Frau und seine Tochter, beide Jüdinnen, von der Terrorherrschaft des Dritten Reichs aufs Äußerste bedroht. Er lebt aus der Hoffnung, dass die Angst und der Schrecken nicht das letzte Wort haben. Aber er weiß, dass trotz der Sehnsucht nach Frieden dieser in unserer Welt noch aussteht. Daran sind oft wir Menschen mit unserer hartherzigen und gleichgültigen Haltung gegenüber den Notleidenden schuld. Auch in Zukunft wird das weithin nicht anders sein. Trotzdem hat sich mit dem, was wir an Weihnachten feiern, endgültig etwas verändert. Jochen Klepper formuliert es in seinem Lied so:

“Noch manche Nacht wird fallen

auf Menschenleid und -schuld.

Doch wandert nun mit allen

der Stern der Gotteshuld.”

Mehr nicht, könnte man fragen? Was nützt es einem Menschen, dass der “Stern der Gotteshuld” die eigene Not begleitet und umstrahlt? Jochen Klepper antwortet mit seinem Lied: Weniger nicht! Keiner ist mehr allein. Im Glück nicht, aber auch im Leid nicht.

Im Lied heißt es:

“Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr;

von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.”

An Weihnachten feiern wir die Zusage Gottes, dass trotz allem, was wir erleben, die Zuversicht und das Vertrauen das letzte Wort haben. Im Gotteskind Jesus von Nazareth, das die Christen den Christus nennen, zeigt sich Gottes Wahrheit. Gott ist inmitten unserer Welt, auch im Dunkel, im Schutt der zerbombten Hütten und Häuser, in der Not und auch in der Freude, im Glück und in der Hoffnung der Menschen. Das Christkind in der Krippe ist Zeuge dieser Wahrheit: Gott verlässt uns nicht. In ihm leuchtet das unzerstörbare Heil auf.

Wir wünschen der ganzen Gemeinde Sankt Familia die Zuversicht und das Vertrauen: Gottes Angesicht, Gottes Gegenwart zeigt sich in der Realität unseres Alltags. Aus dieser Hoffnung dürfen wir leben.

 

Die Gottesdienste zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Wir laden Sie ganz herzlich ein, das große Fest der Nähe, ja der Menschwerdung Gottes mit uns zu feiern:

  • Am Heiligen Abend, 24. Dezember, um 16 Uhr in der Krippenfeier, die besonders für Familien mit jüngeren Kindern gestaltet ist
  • Am Heiligen Abend, 24. Dezember, um 23 Uhr in der Christmette
  • Am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, um 10.30 Uhr im Festhochamt
  • Am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, dem Festtag des Heiligen Stephanus um 10.30 Uhr.  

Schon hier weisen wir auf die Gottesdienste “zwischen den Jahren” hin:

  • Silvester, Dienstag, 31. Dezember, 17 Uhr: Wortgottesdienst mit Kommunionfeier zum Jahresschluss
  • Neujahr, Mittwoch, 1. Januar 2025, 17 Uhr. Bitte beachten Sie die ungewöhnliche Gottesdienstzeit, die in dem Neujahrstag begründet ist.
  • Samstag, 4. Januar 17 Uhr, Vorabendgottesdienst als Wortgottesdienst mit Kommunionfeier
  • Sonntag, 5. Januar, 10.30 Uhr, Eucharistiefeier zum Hochfest der Taufe des Herrn
  • Samstag, 11. Januar, 17 Uhr Vorabendgottesdienst als Eucharistiefeier zum Hochfest der Erscheinung des Herrn
  • Sonntag, 12. Januar, 10.30 Uhr, Familiengottesdienst mit der Aussendung der Sternsinger zum Hochfest der Erscheinung des Herrn

 

04.01. > Gemeindewanderung

Samstag, 4. Januar, ist die erste Wanderung im neuen Jahr, zu der die Wandergruppe Sie und Ihre Freunde und Bekannten einlädt. Diese Wanderung ist diesmal eine Stadt- Streckenwanderung, die uns an einigen wichtigen Stationen Kassels vorbei führt. Sie beginnt an der Endhaltestelle der Linie 4, „Druseltal“, verläuft am Rande der Dönche entlang des Westfriedhofs durch den Park Schönfeld über den Botanischen Garten bis zum Café Siebenbergen in der Karlsaue. Hier ist die Möglichkeit zu einer Stärkung gegeben. Es handelt sich um eine leichte Wanderung, welche (fast) nur bergab geht. Dennoch ist unbedingt gutes Schuhwerk erforderlich. Wir laufen ca. 7,5 km, die Dauer beträgt rund 2,5 Stunden.

Wir treffen uns um 10.00 Uhr an der Haltestelle „Druseltal“ (Tram 4 ab Bahnhof Wilhelmshöhe 09.47 Uhr; Bus 52 ab „Kirche Sankt Familia” 09.32 an „Druseltal“ 09:51 Uhr).

Leitung: Peter Illing.

 

12.01.2025 > Die Sternsinger kommen

Alle Gemeindemitglieder, die den Besuch der Sternsinger wünschen, müssen sich bis spätestens 8. Januar bei uns gemeldet haben. Sie können sich bis dahin entweder in die Listen eintragen, die in der Kirche unter der Orgelempore ausliegen, Sie können an den Absender dieses Gemeindebriefes eine Mail schicken oder sich bis zum angegebenen Termin telefonisch unter 0561 15470 melden. Wir besuchen gern Familien in der ganzen Stadt Kassel. In die Randbezirke wird eine Gruppe erwachsener Sternsinger kommen. Die Sternsinger bringen den Segen des neugeborenen Kindes in die Häuser. Sie schreiben bei ihrem Besuch den Segensspruch “Christus segne dieses Haus” mit der Jahreszahl 2025 an die Haustür (20*C+M+B*25) und erbitten eine Spende, die für notleidende Kinder weitergeleitet wird.

 

bis 12.01.2025 > Spenden gesucht: Kerzenreste für die Ukraine

Die Malteser Ukraine-Hilfe sammelt auch in diesem Winter Kerzenreste. Aus diesen Resten werden in der Ukraine in Blechdosen mit einem Docht aus Wellpappe sogenannte Büchsenlichter gegossen. Diese entfalten nicht nur Licht und Wärme. Diese Wärme ist so intensiv, dass sie auch zum Kochen von Essen genutzt werden kann. Das ist eine Hilfe für Menschen, die dort ohne eine Energieversorgung auskommen müssen. Vom Sonntag, dem 22.12. bis zum Sonntag, dem 12.01.25 werden hinten in der Kirche Kerzenreste in Behältern unter der letzten Bank gesammelt werden. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

 

Das Licht der Welt zeigt sich im Kind von Bethlehem

In der Lesung der Christmette hören wir vom Propheten Jesaja: Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf! (Jes. 9,1). Knapper und deutlicher kann man wohl den Gegensatz zwischen der Alltagserfahrung so vieler Menschen, denen das Dunkel des Lebens vertraut ist und der Zukunftshoffnung auf Heil, Frieden und Versöhnung wohl nicht zusammenfassen. Christen glauben, dass sich dieses Licht der Welt im Kind von Bethlehem gezeigt hat. Wir wünschen Ihnen, dass Sie diese Wahrheit in der Feier der Weihnachtstage neu erleben und von ihr berührt und verändert werden.

 

Ihr Harald Fischer

Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum 24. Dezember 2024, 39. Sonntag im Jahreskreis

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Alles was Odem hat

„Alles, was atmet...“ ist das geistlcihe Motto für das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.

Alles was atmet...” (Ps 150,6)

Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.

Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”

 

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

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