212. Gemeindebrief zum 16.06.2024
Liebe Gemeinde!
“Der Samen keimt und wächst von selbst und der Bauer weiß nicht, wie” (Mk 4,27). Mit diesen einfachen Worten beschreibt Jesus in einem Gleichnis das Kommen des Reich Gottes. Das Reich Gottes – die Fülle des Guten? Das Reich Gottes – vielleicht seine Gegenwart selbst! Jesus erläutert das Gleichnis weiter: “Die Erde bringt von selbst ihre Frucht hervor!” (V. 28). Aus diesen Worten spricht ein unglaublicher Optimismus. Von selbst – das griechische Wort dafür heißt “automatisch”. Das Reich Gottes kommt von selbst.
Es ist nicht von uns abhängig? Nicht von unserem Einsatz? Und wir können diesen Heilsplan Gottes auch nicht verhindern? Ist es nicht verrückt, in einer Zeit, die von Weltuntergangsstimmung geprägt zu sein scheint, solch optimistische Bilder zu gebrauchen? Man könnte meinen, es sei einfach naiv. Aber diese unzerstörbare Hoffnung hat die Welt gehalten. Weil Menschen aus dieser Hoffnung gelebt, gehandelt, auch gekämpft haben, gibt es so viele Lichtblicke, die es nur zu entdecken gilt. Die Saat wächst schon. Die Fülle wird kommen. Sie wird geschenkt. Und oft, sehr oft können wir sie schon entdecken – wenn wir richtig hinschauen.
Die Gottesdienste am 15. und 16. Juni 2024
Wir beginnen diesen Sonntag mit dem Vorabendgottesdienst, Samstag, 15. Juni, 18.00 Uhr, mit der Euchariestiefeier.
Sonntag, 16. Juni, ist der Gottesdienst wie immer um 10.30 Uhr, auch wieder mit Kindergottesdienst.
Nach dem Gottesdienst starten wir mit dem “SommerKirchencafé” vor unserer Kirche. Sie alle sind herzlich auf eine Tasse Kaffee eingeladen – zum kurzen Verweilen, zum Austausch, zum Kennenlernen. Und da der Kaffee aus der eigenen Tasse am besten schmeckt, wäre es schön, wenn diese auch mitgebracht wird. Es stehen natürlich auch Kaffeebecher bereit. Nächste Termine für das “SommerKirchencafé” sind dann der 23. und 30. Juni.
17.06. Gewaltfreie Kommunikation
Montag, 17. Juni Gewaltfreie Kommunikation im Alfred-Delp-Haus von 18.15 bis 20.15 Uhr. Leitung: Irmi Aumeier.
An diesem Abend geht es um „Selbstfürsorge - Selbstakzeptanz – Selbstvergebung“. Selbstfürsorge bedeutet, gut für uns zu sorgen, auf der körperlichen, seelischen, emotionalen, sozialen und geistigen Ebene. Wenn wir liebevoll für uns sorgen, haben wir auch die Kraft und die Liebe, für andere zu sorgen. In einem Prozess der Selbsterkenntnis lernen wir unsere Bedürfnisse und Schwächen kennen und verstehen. Aus diesem Verstehen kann Mitgefühl und Liebe entstehen, die alles verwandelt. Selbsterkenntnis bringt Klarheit, Sicherheit, Vertrauen, Glück und Weitsicht. Durch Vergebung kann Frieden entstehen und Sanftmut. Wie können wir eine gute Balance schaffen zwischen unserem Anspruch und unseren Kräften? Um ein besseres Verständnis für uns selbst zu bekommen, was uns gut tut und was wir vielleicht aufgeben sollten, wenden wir die wunderbare Methode von Marshall B. Rosenberg an. Wir gehen in einen Austausch, der uns hilft, mehr von uns selbst zu erkennen. Gute Selbstfürsorge hebt unsere Lebensqualität und reduziert unsere Erschöpfung. Wenn unser Geist ruhig ist, kann sich auch unser Herz beruhigen. Möge uns der lichtvolle, inspirierende Geist durchdringen und das Potential unserer Herzenergie erweitern.
18.06. Einladung zum Bibelkreis
Der Bibelkreis findet wieder um 20 Uhr statt. Die dann nächsten Treffen sind am 02.07.24 und 16.07.24. Wir treffen uns im Alfred-Delp-Haus im Gruppenraum. Man kann an allen Abenden oder auch nur an einzelnen Terminen teilnehmen. Verantwortlich für die Abende sind Gabriele von Karais (Beauftragte für Verkündigung) und Bärbel Meyer (Beauftragte für Liturgie).
Jahresrechnung für 2023
Die Jahresrechnung für das Jahr 2023 kann ab sofort während der Bürozeiten bis zum 17. Juni 2024 im Pfarrbüro eingesehen werden.
28.06. Nacht der offenen Kirchen
Freitag, 28. Juni, ist wieder die “Nacht der offenen Kirchen”. Von 18.00 bis 24.00 Uhr werden viele Kasseler Kirchen geöffnet sein und mit einem eigenen Programm einladen. Dieses finden Sie hier. Der Flyer liegt in der Kirche am Schriftenstand aus.
Sankt Familia beteiligt sich mit dem Thema: “Alles, was atmet, ist würdig”. Alles, was atmet, ist in Gottes Schöpfung zuhause und soll in Würde leben. Doch was wird aus diesem angestammten Recht, wenn wir buchstäblich heimatlos werden? Die göttliche Harmonie und Perfektion der Schöpfung scheint bedroht, ja gebrochen durch die menschengemachten Katastrophen unserer Zeit, durch Kriege, Flucht und Vertreibung. Unsere Kirche wird zum Reflexionsraum dieser Brüche.
29.06. Verlegung von Stolpersteinen vor dem Alfred-Delp-Haus
Am Samstag, den 29. Juni 2024 um 11.00 Uhr wird der Verein „Stolpersteine in Kassel e.V.“ an der Kölnischen Straße 51 im Rahmen einer Gedenkfeier Stolpersteine für die Familien Rubensohn und Hallo verlegen. Nachfahren der Familien werden anwesend sein. An dem Ort, an dem heute das Alfred-Delp-Haus steht, stand bis vor dem 2. Weltkrieg ein Wohnhaus, in dem über mehrere Generationen die beiden angesehenen jüdischen Familien Rubensohn und Hallo gelebt haben. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 emigrierten die Familienmitglieder oder wurden deportiert. Das Haus ist – wie die Kirche – im Krieg zerstört worden. Die Familiengeschichte und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Vereins: Familie William und Familie Rubensohn
Die Gemeinde ist eingeladen, an der musikalisch umrahmten Gedenkfeier teilzunehmen.
10.09. Erskommunion-Vorbereitung
Wir beginnen mit der Erstkommunion-Vorbereitung für das Jahr 2025 mit einem Elternabend am Dienstag, 10. September 2024. Eingeladen sind Kinder, die dann mindestens im dritten Schuljahr sind und deren Eltern sich zu unserer Gemeinde zugehörig fühlen. Beim Elternabend informieren wir Sie über unser Konzept und lernen uns gegenseitig kennen, eine Anmeldung erfolgt erst danach. Bei Interesse melden Sie sich bitte ab sofort im Pfarramt unter 0561-15470.
Vorausblick auf Gemeindeveranstaltungen 2024
Gott schenkt die Ernte
Jesu Botschaft ist eine, die zur Gelassenheit und Ruhe einlädt. Eines Tages kommt die Erfahrung: Es geht. Wenn schon nicht alles so wird, wie ich es wünsche, so ist dann doch wenigstens die Kraft da, mit dem fertig zu werden, was mir zugemutet wird. Über den schweren Erfahrungen des Lebens steht die Verheißung: Es gibt auch die Ernte. Gott schenkt die Ernte. Bis dahin heißt es, zu warten, geduldig zu warten, gelassen zu sein. Und da das oft schwer fällt: “Herr, hilf dabei!”.
Ihr Harald Fischer
Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 16. Juni 2024
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Alles was Odem hat
„Alles, was atmet...“ ist das geistlcihe Motto für das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.
Alles was atmet...” (Ps 150,6)
Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.
Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”
Erinnerungsbuch
Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.