207. Gemeindebrief zum 12.05.2024
Liebe Gemeinde!
Am Donnerstag haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert, das Fest, an dem selbst die Jünger und Jüngerinnen Jesu lernen müssen, dass Jesus fortgegangen ist, dass er nicht festgehalten werden kann.
In manchen bayerischen Dörfern gibt es vereinzelt noch die Tradition, die „Himmelfahrt“ konkret darzustellen. Dabei soll es vorgekommen sein, dass eine alte hölzerne Christusstatue ersetzt worden war durch eine große Porzellanfigur: ein segnender Christus mit der Auferstehungsfahne in der Linken. Diese neue Figur sollte nun am Fest in traditioneller Weise an einem Strick nach oben gezogen werden. Das Evangelium war gelesen, heftige Weihrauchschwaden der Ministranten und schallender Orgelklang geleiteten das Bild des segnenden Christus in die Höhe. Doch bevor das Schallloch der Decke erreicht war, geschah es: das porös gewordene Seil riss, die Porzellanfigur zerschellte am Steinboden der Kirche in tausend Stücke… Was nun? Nach dem ersten Schock eilt der Mesner aus der Sakristei, fasst die Scherben mit einer Kehrschaufel auf und man zieht die Bruchstücke in einem Weidenkorb nach oben – mit dem unüberhörbaren Ruf: „Nauf muaßa – Hinauf muss er!“
Man kann über die handgreiflichen Glaubensbilder schmunzeln. Aber zumindest wird in dieser Anekdote überdeutlich, dass es sich bei der Himmelfahrt um “Glaubensbilder”, nicht um eine “Reportage” handelt. Jesus selbst sagt in seiner Abschiedsrede: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. (Joh 16,7). „Nauf muaßa – Hinauf muss er!“
Fortgehen muss er… Gott offenbart sich in Bildern. Christi Himmelfahrt ist ein solches Bild. Jesus ist unseren leiblichen Augen entzogen und zu Gott “emporgehoben”. Ist das nur ein Bild? Das „nur“ ist falsch. Unser ganzes Zusammenleben gestaltet sich durch Bilder. Wie sonst sollten wir von der Liebe reden, von der Angst, von Sehnsüchten. Die „Auferweckung“ Jesu ist das erstaunlichste Bild der Frohen Botschaft. Die Jünger verstehen, dass das Leben aus Gott ganz greifbar ist und doch nicht festzuhalten – mitten in der Welt und doch ganz anders. Vielleicht können wir verstehen, dass Himmelfahrt auch mit unserem Leben zu tun hat: von unserem Leben geht nichts verloren und ist bei Gott „gut aufgehoben“.
Die Gottesdienste am 11./12. Mai 2024
An diesem Sonntag feiern wir den Vorabendgottesdienst, Samstag, 11. Mai, um 18.00 Uhr.
Sonntag, 12. Mai, ist um 10.30 Uhr Erstkommuniongottesdienst.
Folgende Kinder aus unserer Gemeinde empfangen zum ersten Mal die Heilige Kommunion: Jonas Athmann, Paula Balkenhol, Mattia Bonavita, Marie Dülk, Emil Gudella, Mayan Johnson, Henrietta Müller, Annemarie Nawratil, Giorgia Proto, Neele Redlich, Olivia Sattel, Greta Schmidt, Helena Schmidt, Mieke Wölm, Ziyang Xiao.
Die ganze Gemeinde ist eingeladen, dieses wichtige Fest mitzufeiern.
12.05. Erstkommunion in unserer Gemeinde
Sonntag, 12. Mai, feiern wir um 10.30 Uhr im Sonntagsgottesdienst Erstkommunion. Die ganze Gemeinde ist eingeladen, dieses wichtige Fest mitzufeiern.
Folgende Kinder aus unserer Gemeinde haben sich darauf vorbereitet, zum ersten Mal die Heilige Kommunion zu empfangen: Jonas Athmann, Paula Balkenhol, Mattia Bonavita, Marie Dülk, Emil Gudella, Mayan Johnson, Henrietta Müller, Annemarie Nawratil, Giorgia Proto, Neele Redlich, Olivia Sattel, Greta Schmidt, Helena Schmidt, Mieke Wölm, Ziyang Xiao.
13.05. Gewaltfreie Kommunikation
Montag, 13. Mai von 18.15 bis 20.15 Uhr im Alfred-Delp-Haus: Gewaltfreie Kommunikation. Leitung Irmi Aumeier.
Wir beschäftigen uns mit dem Thema: „Verbindung - Verbundenheit“. Wo begegnen wir Gott, wo können wir seine Gegenwart spüren? Wo und wie fühlen wir uns verbunden? Was kann uns guttun, wenn ich wir uns getrennt fühlen? In einer angeleiteten Achtsamkeitsmeditation (ca. 15 Min.) gehen wir in die Stille und können den kostbaren Augenblick erfahren, der unser Herz öffnet. Mit der Methode von Marschall B. Rosenberg gehen wir in einen Austausch, der uns hilft, mehr von uns selbst zu erkennen und inneren Frieden zu finden. Wenn unser Geist ruhig ist, kann sich auch unser Herz beruhigen. Wir erleben eine Herzenszufriedenheit, die uns weit und offen macht, froh und unbeschwert fühlen lässt, und uns den Blick für unsere Mitmenschen öffnet.
14.05. Offener FreiZeitTreff
Dienstag, 14. Mai, 15.30 Uhr Treffen des Offenen FreiZeitTreff.
Wir treffen uns vor der Orangerie in der Aue und werden dort zunächst etwas Boule spielen. Anschließend ist ein Spaziergang durch die Aue vorgesehen, der uns gegen 17.00 Uhr in das Restaurant „Bootshaus“ führen wird.
Anmeldungen bis spätestens Freitag, 10. Mai bei vaupel.juergen@t-online.de
14.05. Vortrag und Gespräch: Mitgeschöpfe
Dienstag, 14. Mai 19.30 – 21.00 Uhr, Vortrag und Gespräch: Mitgeschöpfe – Vom Umgang mit Tieren aus christlicher Sicht.
Bernd Kappes ist Evangelischer Theologe, Pfarrer und Mitglied im Kuratorium des Instituts für Theologische Zoologie in Münster. Im Rahmen unseres Jahresthemas: “Alles was atmet...” nehmen wir in unserer Gemeinde die ganze Schöpfung in den Blick. Lange hat die vom Christentum geprägte Kultur den Menschen als „Krone der Schöpfung“ betrachtet. Menschen haben aus ihrer vermeintlichen „Überlegenheit“ ein fast uneingeschränktes Nutzungsrecht an Tieren abgeleitet. Die Bibel dagegen spricht von den Tieren als „Mitgeschöpfen“ – was folgt daraus für heute? In seinem Vortrag geht Bernd Kappes den Fragen nach einem verantwortlichen Umgang mit Tieren nach. Dabei bringt er biblische und naturwissenschaftliche, ethische und politische Perspektiven miteinander ins Gespräch.
5. - 8.8. Gemeindefahrt nach Regensburg
Vom 5. bis 8. August bieten wir wieder die jährliche Gemeindefahrt an, die diesmal ins Haus Werdenfels/Regensburg führt. Ziel ist, Verbindung und Gemeinschaft untereinander zu stärken. Wir wohnen in modernen Einzel- oder Doppelzimmern mit Dusche und WC (manche auf dem Gang).
Das vorläufige Programm: Unsere Fahrt beginnt Montag, 5. August um 8.30 Uhr am Parkplatz von Sankt Familia. Eine Rast ist im malerischen Kallmünz, das schon etwa 30 Minuten von unserem Quartier entfernt liegt. In unserem Tagungshaus in Werdenfels verbringen wir drei Nächte. Dienstag, 6. August, gibt zunächst der geistliche Leiter des Hauses, Dr. Günther Lesinski, einen geistlichen Impuls. Danach ist Zeit, das Gehörte bei einem Spaziergang in der wunderschönen Umgebung wirken zu lassen. Nachmittags fahren wir zum Kloster Weltenburg bei Kelheim. Mittwoch, 7. August, besuchen wir Regensburg, erleben dort eine Stadtführung und eine Schifffahrt zur Walhalla. Donnerstag, 8. August verlassen wir unser Quartier und fahren über Nürnberg, das wir besichtigen, nach Kassel zurück, wo wir gegen 18.00 Uhr wieder eintreffen.
Diese Fahrt ist auch für ältere Menschen geeignet. Diejenigen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, nehmen nicht an den Stadtführungen teil, sondern genießen in der Zeit in einem Café oder auf dem Marktplatz das öffentliche Treiben bei Kaffee und Kuchen. Zum Tagesprogramm gehört das regelmäßige Angebot eines Gottesdienstes und das Miteinander am Abend bei Getränken und gemütlichem Plaudern. Anmeldung bis spätestens 20. Mai 2024. Kosten: 350 Euro. Die Leitung der Fahrt liegt bei Pfarrer Harald Fischer.
Gerne schicken wir Ihnen nähere Informationen zu: harald.fischer@sankt-familia-kassel.de.
Vorausblick auf Gemeindeveranstaltungen 2024
Die Kraft Gottes stärkt uns auf unserem Lebensweg
Wir gehen in diesen Tagen auf Pfingsten zu: das Fest, an dem Ostern vollendet wird. Mit dem Empfang des Heiligen Geistes verstehen die Jünger, dass sie anstelle Jesu die Botschaft der Liebe und der Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott bezeugen und weitertragen sollen. Jesus nennt den Heiligen Geist den “Beistand”, die Kraft Gottes, die uns bei-steht, um uns auf unserem Lebensweg zu stärken. Ich wünsche Ihnen Offenheit und Freude für diesen Geist, der oft auch Überraschung bedeutet und Unvorhergesehenes mit sich bringt.
Ihr Harald Fischer, Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia
zum 12. Mai 2024
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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen
Alles was Odem hat
„Alles, was atmet...“ ist das geistlcihe Motto für das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.
Alles was atmet...” (Ps 150,6)
Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.
Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”
Erinnerungsbuch
Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.
Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.
Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten
- die Lebensdaten (Geburt, Tod),
- vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.
Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen. An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.
An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.
Das Evangelienbuch von Sankt Familia
In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.
Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.
In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.
Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!
Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.