201. Gemeindebrief zum 24.03.2024

Liebe Gemeinde!

Foto: Peter Weidemann, Pfarrbriefservice.de
Foto: Peter Weidemann, Pfarrbriefservice.de

An diesem Sonntag beginnt die Heilige Woche, in der wir im “heiligen Spiel” die letzten Tage Jesu erinnern und ihn auf seinem Leidensweg begleiten. Für uns enden diese schweren Tage im Fest der Auferstehung an Ostern. Aber bevor es so weit ist, müssen die Tage der Dunkelheit, des Zweifels, der Angst erst ausgehalten werden. Was das bedeutet, wie schwer das sein kann, wissen vor allem Menschen, deren Erfahrungen mit dem vergleichbar sind, woran wir im Blick auf Jesus denken. Auch Jesus und seine Jünger mussten diese schwere Zeit erst durchtragen, bevor bei den Jüngern erst zaghaft und voller Zweifel und dann immer drängender und befreiend neue Hoffnung lebendig wurde.

Wir haben keine einfachen Antworten auf die bedrängenden Fragen nach dem vielen Leid in dieser Welt. Oft genug müssen wir auf die Bosheit der Menschen schauen oder uns an die Vergänglichkeit allen Lebens erinnern, die auch vor uns nicht halt macht. Angesichts des Leids so vieler reicht aber keine theoretischen Antwort. Wir schauen auf Jesus und seinen eigenen Schmerzensweg, der gerade am Gründonnerstag und Karfreitag in der Liturgie besonders deutlich wird. Erst, wenn man die Schwere dieser Tage ermessen kann, wird auch die Wucht dessen sichtbar, was wir Ostern feiern.


Die Gottesdienste am 23./24. März 2024

  • Palmsonntag feiern wir Samstag, 23. März um 17 Uhr den Vorabendgottesdienst als Eucharistiefeier.
    Schon jetzt weisen wir darauf hin, dass ab dem Samstag nach Ostern, dem 6. April, der Vorabendgottesdienst am Samstag wieder um 18.00 Uhr ist.

  • Sonntag, 24. März feiern wir Palmsonntag. Der Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr im Pfarrgarten mit der Palmsegnung und der Prozession in die Kirche als Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Bitte nehmen Sie ein Gotteslob aus der Kirche mit in den Pfarrgarten. Wir laden Sie ein, für die Prozession Palmzweige oder Buchsbaumbüschel  mitzubringen, die gesegnet werden und die wir zum Zeichen der Freude bei der Prozession mittragen.

    An diesem Tag ist die Kollekte für die Christen im Heiligen Land. Die katastrophale Situation der Christen, nicht nur in Gaza sondern auch in den besetzten Westbanks, wird uns täglich durch die Medien vor Augen gestellt. Mit der Palmsonntagskollekte werden die Menschen in Tabgha, Jerusalem und Ein Karem (dem Geburtsort Johannes des Täufers) unterstützt. An diesen Orten leiten Christen eine Schule, ein Altenheim und ein Begegnungszentrum für arabische Jugendliche mit Behinderung.

 

Die Gottesdienste in der Karwoche
  • Gründonnerstag, 28. März, ist um 19.30 Uhr die Feier des Letzten Abendmahles Jesu, das die Kirche als Einsetzung der Eucharistie deutet. Im gemeinschaftlichen Mahl feiern wir die Gegenwart Jesu. Die Fußwaschung erinnert an das Liebesgebot Jesu, das die Christen untereinander verbindet. Im Anschluss an die Liturgie zum Gründonnerstag ist die Möglichkeit zur Nachtanbetung gegeben. Dabei können wir uns der Todesangst Jesu erinnern, auch seiner Erfahrung, von den Freunden im Stich gelassen und von Petrus schmählich verraten zu sein. Die Nacht nach seiner Verhaftung hat Jesus im Kerker verbracht und seiner Verurteilung am nächsten Tag entgegengesehen. Sie sind eingeladen, in dieser Nacht dem Ruf Jesu “Wachet und betet” zu folgen. In der Kirche liegt unter der Orgelempore eine Liste aus, in der sich jeweils mindestens zwei Personen eintragen, die dann eine volle Stunde in der Taizekapelle Nachtwache halten. Diese endet morgens um 8 Uhr.

  • Karfreitag, 29. März, sind Sie um 10 Uhr zum Kreuzweg in die Kirche eingeladen. Um 15 Uhr feiern wir die Liturgie vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus. Zur Kreuzverehrung in diesem Gottesdienst können Sie sehr gerne Blumen mitbringen, die auf dem Kreuz als Zeichen der Trauer abgelegt werden können. In den letzten Jahren haben viele auch Steine genommen und sie auf das Kreuz gelegt – als Zeichen für manch bleibenden Schmerz, der immer wieder auch lebensbestimmend ist. Für die Kinder gibt es parallel einen Kindergottesdienst im Alfred-Delp-Haus, bei dem auf kindgemäße Art das Leiden und Sterben Jesu bedacht und anschließend gebastelt wird. Die Kinder treffen sich direkt im Saal und gehen nicht zuerst in die Kirche.

  • Karsamstag ist der Tag der Trauer und der Stille. Es ist der einzige Tag im Jahreskreis, an dem die Kirche keine Liturgie feiert und alles zur Ruhe kommt.

 

Vorausblick auf die Gottesdienstzeiten an den Ostertagen
  • Wir feiern die Osternacht am Ostersonntag, 31. März, 5.00 Uhr. (Beachten Sie bitte, dass in der Osternacht auch die Uhr umgestellt wird. Nach “alter” Zeit beginnt der Ostergottesdienst also bereits um 4.00 Uhr!!). Wir beginnen im Pfarrgarten mit dem Osterfeuer. Wir freuen uns, in diesem Gottesdienst auch wieder zwei Taufen feiern zu können. Anschließend ist die Gemeinde zum großen Osterfrühstück ins Alfred-Delp-Haus eingeladen.  

  • Um 10.30 Uhr ist das Osterhochamt.

  • Am 2. Ostertag, Ostermontag, ist um 10.30 Uhr das Festhochamt.


Osterfrühstück nach der Osternachtfeier

Für das Osterfrühstück nach der Osternachtfeier am Sonntagmorgen erbitten wir Ihre Mithilfe. Schön, wenn Sie etwas mitbringen, was für Sie selber zu einem guten Osterfrühstück gehört. Zum Beispiel: Osterbrot, Ostereier, Brotaufstrich jeglicher Art (am besten selbstgemacht), Obstsalat....

Für die Planung brauchen wir eine Information bis zum Gründonnerstag (bis 12 Uhr per Mail oder telefonisch: 0561 15470) oder per Eintrag in die Listen, die in der Kirche unter der Orgelempore ausliegen.  Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

 

Kolping-Kleider-Sammlung am Samstag, 13. April

Samstag, 13. April, ist Kolping-Kleider-Sammlung. Mit dem Erlös dieser Sammlung wird eine Initiative von Kolping Myanmar unterstützt, wo Menschen in Krisenregionen durch Kurzzeitausbildungen eine Perspektive und Startchance bekommen. Gesammelt werden besonders noch tragfähige Kleidung, Bett- und Haushaltswäsche, Decken und Textilien aller Art sowie noch tragfähige Schuhe, die paarweise zu bündeln sind. In der Kirche liegen Sammelbeutel von Kolping aus.
Diese Beutel können ab Sonntag, 7. April bis Samstag, 13. April, 9.00 Uhr vor dem Alfred-Delp-Haus abgelegt werden.

Weitere Informationen zur Sammlung finden sich unter www.kolping-fulda.de

 

27./28. April Verwaltungsratswahlen

Im April wird der Verwaltungsrat unserer Gemeinde neu gewählt. Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für das Eigentum der Pfarrei: für das Gebäude der Kirche, für Pfarrhaus, Gemeindezentrum, Taizekapelle, usw. Außerdem beschließt der Verwaltungsrat den Vermögenshaushalt und ist verantwortlich für die finanziellen Belange der Gemeinde.

Eigentlich sind nur die Gemeindemitglieder für die Wahl des Verwaltungsrates wahlberechtigt, die auf dem Territorium der Pfarrei wohnen. Vor kurzem hat das Bistum aber beschlossen, dass für ehrenamtlich aktive Gemeindemitglieder eine sog. “Umpfarrung” möglich ist und so auch für die Verwaltungsratswahl das aktive und passive Wahlrecht erhält. Viele unserer ehrenamtlich tätigen Gemeindemitglieder haben diese Möglichkeit schon wahrgenommen.

Wenn Sie sich dem anschließen möchten, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Außerdem bitten wir Gemeindemitglieder, die Interesse haben, im Verwaltungsrat Mitglied zu sein, sich bis zum 24. März im Pfarrbüro zu melden.

 

Vorausblick auf Gemeindeveranstaltungen 2024

 

15.03. (jeden Freitag) > Wächterdienst vor der Synagoge

Wir laden weiterhin ein zum Wächterdienst vor der Synagoge in Kassel, Bremer Straße 3, freitags 16.45 – 18.15 Uhr.

Nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas dreht sich die unselige Spirale von Hass und Gewalt im Nahen Osten weiter. Leidtragende sind wieder einmal die Zivilisten. Da sind die vielen ermordeten israelischen Zivilisten, auf deren Schicksal wir mit Entsetzen und Trauer schauen. Zunehmend geraten auch unschuldige Menschen in Gaza in den Wirbel der Gewalt. Es ist zu befürchten, dass durch den jetzigen Krieg neuer Hass gesät und friedliche Lösungen immer schwerer werden.

Daneben erleben wir in Deutschland, auch in Kassel, dass Juden und Jüdinnen sich zunehmend unsicher und bedroht fühlen und Anfeindungen erleben. Mehrere Kasseler Kirchengemeinden und Institutionen haben sich entschieden, für die nähere Zukunft während des Synagogengottesdienstes am Freitagabend in wechselnder Verantwortung einen “Wächterdienst” zu leisten, vor der Synagoge zu stehen und so Solidarität zu zeigen. Wir wenden uns damit gegen jede Form von Antisemitismus und stellen sicher, dass der Synagogengottesdienst ohne Störung gefeiert werden kann.

Es gibt keine Ansprachen oder Kundgebungen. Setzen Sie ein Zeichen, machen Sie mit. Danke!

 

Die Karwoche stellt uns als Christen vor eine große Herausforderung: Wir stellen uns der Wirklichkeit dieser Welt mit ihren Abgründen, auch mit ihrer Tendenz zur Gewalt und zum Unrecht. Wir tun das als Christen, die schon von dem Glauben und der Hoffnung berührt sind, dass dies nicht das letzte Wort über alles ist, was uns begegnet. Der Schimmer der Osterhoffnung begleitet uns. Aber trotzdem leben wir in dieser von Verrat, von Missgunst, Neid und Gewalt geprägten Wirklichkeit. Wir müssen sie aushalten und oft genug auch selber erleiden. Wie wichtig ist es, dass wir auch feiern dürfen, dass unser Gott nicht von all dem unberührt in einem fernen Olymp ironisch lächelnd auf die verirrten Menschen schaut. Gott kennt uns und das Leiden dieser Welt. Er ist uns auch darin nahe.


Ihr Harald Fischer
, Pfarrer, für das Leitungsteam von Sankt Familia

zum Palmsonntag, 24. März 2024

 

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Wichtiges aus den letzten Gemeindebriefen

Alles was Odem hat

„Alles, was atmet...“ ist das geistlcihe Motto für das neue Kirchenjahr, in dem im Jahr 2023/24 vorwiegend das Markusevangelium im Gottesdienst vorgelesen wird.

Alles was atmet...” (Ps 150,6)

Wir hatten das Jahr 2023 unter das geistliche Motto gestellt: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch!” Auch das kommende Jahr wird in unserer Gemeinde unter einem eigenen geistlichen Motto stehen. Der Liturgiekreis hat sich nach Vorschlag der Beauftragten für die Verkündigung, Gabriele von Karais, für das Motto: “Alles was atmet...” (Ps 150,6) entschieden. Mit diesem gewaltigen Satz endet der Psalm 150 und damit das ganze Buch der Psalmen. Alles ist angesprochen. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere, die Pflanzen, gemeint ist ganz umfassend die gewaltige Schöpfung Gottes: der Mensch, die Erde, der Himmel, der Kosmos.

Wir werden uns auf verschiedene Weise mit Vorträgen, Veranstaltungen, Impulsen, Übungen diesem Thema immer neu nähern. Und jeden Gottesdienst mit dem Ruf enden: “Gehet hin in Frieden. Und: Alles was atmet, lobe den Herrn, denn Gottes Gegenwart ist in allem und mit allem!”

 

Erinnerungsbuch
Erinnerungsbuch Sankt Familia, Kassel. Titelseite. Zeichnung und Gestatlung: Birgitta Schwansee, 2023
Bild: Birgitta Schwansee

Wir haben in unserer Gemeinde ein “Erinnerungsbuch” eingeführt, das an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde erinnern soll.

Wir laden Sie ein, selber ein Blatt für dieses Erinnerungsbuch für Ihre Verstorbenen zu gestalten, die in irgendeiner Weise mit unserer Gemeinde verbunden waren.

Die Gestaltung dieser Seite (ein DIN A 4 Blatt) kann in einer freien Weise erfolgen. Es sollten

  • die Lebensdaten (Geburt, Tod),
  • vielleicht ein Bild, ein Erinnerungswort zu sehen sein.

Geben Sie dieses Blatt bitte in der Sakristei oder im Pfarrbüro ab. Wir werden es dann in das Erinnerungsbuch einfügen.  An dem jeweiligen Todesdatum wird das Blatt aufgeschlagen und zum Erinnern und Gebet einladen.

An den jeweiligen Sonntagen erinnern wir beim Todesgedenken der Verstorbenen, die in diesem Buch benannt sind.

 

Das Evangelienbuch von Sankt Familia

In unserer Gemeinde geben wir nach dem Sonntagsgottesdienst seit vielen Jahren das Evangelienbuch einer Person oder einer Familie mit, die dann den Text des Evangeliums für den kommenden Sonntag in das Buch schreibt.

Am Anfang des Kirchenjahres ist das Buch zunächst ganz leer und Woche für Woche füllt es sich mit dem jeweiligen Sonntagsevangelium. Jeder, jede Person, jede Familie schreibt, malt, gestaltet nach eigenen Ideen. Dadurch entstehen jeweils Seiten, die ganz unterschiedlich aussehen.

In den nächsten Wochen legen wir einige Evangelienbücher der vergangenen Jahre unter der Orgelempore auf die Tische zum Anschauen aus.

Schön, wenn Sie sich entscheiden, das aktuelle Evangeliar, aus dem wir im Moment das Evangelium vorlesen, mit dem Text für den kommenden Sonntag am Ende eines Gottesdienstes mal mitzunehmen und das Evangelium des nächsten Sonntags reinzuschreiben. Das “Wort Gottes” ist dann eine Woche bei Ihnen “beheimatet” und kommt aus Ihrer Lebenswirklichkeit zurück in unsere Gemeinde. Was für ein schönes Zeichen!

Sie können sich gern im Pfarrbüro melden, wenn Sie das Evangelium an einem bestimmten Sonntag mitnehmen wollen. Sie können sich aber auch gern spontan erst jeweils am Ende eines Gottesdienstes melden.

 

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